Plattenkritik

Church Of Misery - Houses Of The Unholy

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Release Date: 29.05.2009
Datum Review: 17.05.2009

Church Of Misery - Houses Of The Unholy

 

 

Musik aus Japan ist, bis auf ein paar Ausnahmen, immer ein recht schwieriges Thema, da sie doch meist dem "westlichen Empfinden" nicht ganz in den Kram passt. Das hört sich nun recht engstirnig an, aber wenn man ehrlich ist, können die wenigstens Menschen etwas mit Visual Kei und ähnlichem anfangen. Wie gesagt, gibt es aber auch diverse Ausnahmen und eine davon ist mit garantierter Sicherheit die Band Church Of Misery. Seit 13 Jahren treiben die Herren nun schon ihr Unwesen und jetzt liegt das dritte Full Length mit dem Namen Houses Of The Unholy vor. Der Name kommt nicht von ungefähr, beschäftigt sich das Album doch grundlegend mit der Geschichte einiger amerikanischen Serienmörder, wie Albert Fish, Richard Trenton Chase oder Charles Starkweather. Klingt nicht zwingend notwendig, aber dennoch interessant.

Gleich das Intro von El Padrino überrascht mit einem sehr wuchtigen Sound. Die Riffs fegen direkt zum Anfang einfach alles weg und nach und nach erkennt man, dass Houses Of The Unholy der perfekte Soundtrack für eine amerikanische Bikerbar ist. Was einem hier um die Ohren geklatscht wird, ist waschechter Stoner Rock mit Doom-Einschlag und eins sei gesagt: Musik und Stimme könnten amerikanischer nicht klingen. Oftmals lassen die 70er Jahre grüßen, was besonders im Groove zu bemerken ist. Hervorstechend sind dabei Songs wie The Gray Man oder Blood Sucking Freak welche mit dem Opener auch gleich als Highlights des Albums zu bezeichnen sind. Hier wird hervorragende Gitarrenarbeit geleistet und das Bild der verrauchten Bikerbar mit der von Whiskeyduft geschwängerten Luft verfestigt sich einmal mehr.

Es ist aber eben nicht alles Gold, was glänzt und so vermisst man ab der Hälfte des Albums leider ein wenig die Variation, was sich besonders im Gesang bemerkbar macht, der ewig gleich intoniert klingt. Schlecht ist aber tatsächlich keiner der hier dargebotenen Tracks, nur erkennt man oftmals nur marginale Unterschiede. Einzig und allein das Gitarrensolo bei Born To Raise Hell kann noch einmal richtig überzeugen, der Rest des Songs geht aber leider, wie so vieles auf Houses Of The Unholy in der Masse unter.

Was bleibt, ist ein technisch recht fittes Album, mit einigen sehr guten Songs, die aber leider aufgrund von mangelnder Variation unterzugehen drohen. Wer sich damit nun auseinandersetzen möchte und gerne in den Sound der 70er Jahre eintaucht, kann das gerne machen. Die Anspieltipps sind oben ja durchaus genannt. Sollte man aber von vorne herein mit solcher Musik nichts anfangen können, lässt man besser gleich die Finger davon, denn Church Of Misery sind bestimmt nicht die richtige Band, um einen Einstig in diese Richtung zu wagen, da gibt es weitaus bessere und interessantere.

Tracklist:

1. El Padrino
2. Shotgun Boogie
3. The Gray Man
4. Blood Sucking Freak
5. Master Heartache
6. Born To Raise Hell
7. Badlands

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Alex G.

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