Plattenkritik

Coheed and Cambria - Good Apollo, I\'m Burning Star IV, Volume One: From Fear Through the Eyes of Madness

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Release Date: 01.01.1970
Datum Review: 15.10.2005

Coheed and Cambria - Good Apollo, I\'m Burning Star IV, Volume One: From Fear Through the Eyes of Madness

 

 

Schon im Vorfeld konnte man dem Hype um die überall geliebten und von der Musikindustrie zu Vorzeigeproggern erchorenen COHEED AND CAMBRIA kaum entgehen. Kein Wunder – haben sich Claudio Sanchez und Kumpanen binnen zwei Alben und mit ihrer chronologisch leicht verwirrend angelegten Weltraumsaga vom Emo-Underground-Tipp ins höchste aller Luftschlösser aufgeschwungen.

Der vierte Teil des fünfteiligen Konzeptepos trägt den verheißungsvollen Titel "Good Apollo, I'm Burning Star IV, Volume One: From Fear Through the Eyes of Madness" und...macht im Prinzip dort weiter, wo man mit "In Keeping Secrets Of Silent Earth: 3" aufhörte. Pompöse Strukturen, hymnenhaft und ausufernd, über denen die doch äußerst charakteristische Stimme des Protagonisten glamourös und erhaben thront. Das Ganze wirkt vertraut, erreicht jedoch nicht den Maß an verrückter Genialität und den Multiplikator an freudigen Überaschungen, den man mittlerweile dann doch voraussetzt. Bereits bei ihrer letzten Tour durch die Republik beschwerten sich viele Fans ob der Distanz und Ich-Zentrierung der Band, die am Publikum vorbei zu musizieren schien und auch auf "Good Apollo.." scheinen COHEED AND CAMBRIA die Nähe zu den Fans ein wenig verloren zu haben und zelebrieren sich primär selbst. Beim Durchhören der 15 Song mit ihrer stattlichen Spielzeit jenseits der 70 Minuten identifiziert man dann auch regelmäßig Selbstzitate wie bei "The Suffering" oder beim Vierteiler "The Willing Well" die zwar generell proglastiger und weniger emoesk ausfallen aber strukturell und von der Melodik her ihre die Vorbilder aus der eigenen Feder haben. An anderer Stelle hat man genauer bei LED ZEPPELIN über die Schultern geschaut. Um mich nicht falsch zu verstehen, wir haben es hier immer noch mit einem guten Album einer wirklich begabten Band zu tun, betrachtet man den musikalischen Spannungsbogen der mehrteiligen Comic-Saga dann erreicht man jedoch nicht etwa den Klimax kurz vorm letzten Teil sondern erlaubt sich einen halbgaren Abstieg auf ein tiefergelegenes Plateau. Das Album offenbart natürlich trotzdem vielseitige Momente und schöne Songs, gerät jedoch bei der stringenten Aufrechterhaltung des selbst gesetzten Konzeptgedankens ein wenig ins Straucheln. Kein Meilenstein aber ein schönes Album!

TRACKLISTE
1. Keeping The Blade
2. Always And Never
3. Welcome Home
4. Ten Speed (Of God's Blood & Burial)
5. Crossing The Frame
6. Apollo I : The Writing Writer
7. Once Upon Your Dead Body
8. Wake Up
9. The Suffering
10. The Lying Lies & Dirty Secrets Of Miss Erica Court
11. Mother May I
12. The Willing Well I: Fuel For The Feeding End
13. The Willing Well II: From Fear Through The Eyes Of Madness
14. The Willing Well III: Apollo II: The Telling Truth
15. The Willing Well IV: The Final Cut

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Torben

Autoren Bio

ex. - Allschools Chef