Plattenkritik

Cronian - Enterprise

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Release Date: 24.10.2008
Datum Review: 03.11.2008

Cronian - Enterprise

 

 

BORKNAGARs Mastermind Øystein G. Brun und Mr. V (alias Andreas Hedlund aka VINTERSORG) hatten irgendwann einmal (es muss so um 2005 gewesen sein) Langeweile in der Form, das sie neue musikalische Grenzen suchten und nach neuen Ufern der Klangwelten aufbrechen wollten. Die Paarung ihrer gemeinsamen Interessen könnte als Einbringung von Filmmusik in avantgardistische Klänge bezeichnet werden. Heraus kam dann die Band CRONIAN, die mit ihrem 2006er Debüt „Terra“ (damals noch Century Media Records) einigen Staub in der Prog-Szene aufwirbeln konnten. Auf „Enterprise“ wird der „Terra“-Weg fortgesetzt, symphonische Klänge treffen auf Black Metal-Vocals, die abgelöst werden durch folkige Gesangseinlagen. Dieses Wechselspiel der beiden Stimmen steht im Mittelpunkt des atmosphärischen Werks. Die Gitarrenparts sind eher progressiv, sperrig, so dass sich das Klanggerüst erst nach mehrmaligen Durchgängen erschließt. Neben aller Komplexität kommen immer wieder schöne Melodien zur Geltung, die in dem detailverliebten Album als Kontrast zu der sonst vorherrschenden Intensität stehen. Die Texte beschäftigen sich mit der Natur respektive mit deren Schutz und der Gier, der Dummheit und der Ignoranz der Menschen. „Cronian“ ist Kopfmusik, die am Besten unter dem Kopfhörer genossen werden sollte, denn ansonsten sind die Soundtüfteleien der beiden Protagonisten kaum zu entdecken. Wenn sich die Songs erst einmal offenbaren, zeigt sich eine ungemein faszinierende Reise in kühle, beklemmende Klangwelten und die Erkenntnis, das die „Enterprise“ immer noch auf der Suche nach neuen musikalischen Territorien für die Zukunft zu sein scheint.

Tracklist:
1. Diamond Skies
2. Arcades
3. Nine Waves
4. Project Hibernation
5. Cirque
6. Deportation
7. Moving Panorama
8. The Encounter
9. End(durance) - Part II

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Clement

Autoren Bio

Ich fühle mich zu alt