Plattenkritik

Cyrcus - Coulrophobia

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Release Date: 28.03.2014
Datum Review: 18.03.2014

Cyrcus - Coulrophobia

 

 

Losgelöst von den fast schon unerträglichen Zwangsvorstellungen einer meist wenig produktiven oder konstruktiven Szenepolizei lebt es sich erstens besser und zweitens unterhaltsamer. Denn ein Eisenverschlag killt jeden noch so großen Freiheitsdrang und nur in der Fantasie die Traumwelten zu erkunden, treibt auf Dauer sicherlich in den Wahnsinn. Doch was, wenn gar keine Fantasie vorhanden, weil es schlicht an der Kreativität mangelt?

Diesen Vorwurf muss sich der Vierer aus dem Rheinland nun beileibe nicht gefallen lassen, denn auf der dritten Langrille „Coulrophobia“ überzeugen CYRCUS mit abwechslungsreichem Songwriting, gepaart mit einer Ohrwurmdichte, wie sie durchaus nicht alle Tage vorkommt. Dabei sind die Zutaten nicht neu. Ein wenig Alternative trifft auf sehr präsenten Nu-Metal, gerne auch mal Modern-Metal genannt. Die Instrumentierung ist, wie in diesem Genre üblich, stets songdienlich auf den Punkt gebracht und auch der Frontmann liefert zu einhundert Prozent ab.

Das alles klingt verlockend? Ja, ist es auch. Nun muss man zwar der ordentlichen Buchhaltung zuliebe der Truppe auch attestieren, dass „Coulrophobia“ doch sehr akzentfrei und weitgehend ohne künstlerische Ausrufezeichen daher kommt, dieses Manko kompensieren die Jungs jedoch locker mit ihrer sympathischen Selbstironie, die in den Texten hin und wieder deutlich durch schimmert.

CYRCUS wollen sicher nicht die nächste Sensation werden, sondern in erster Linie unterhalten. Und genau das machen sie auf einem konstant hohen Niveau, welches trotz des fehlenden Mankos namens Eigenständigkeit den Vergleich zu den Großen des Genre nicht zu scheuen braucht. „Coulrophopbia“ bezeichnet eigentlich die Angst vor Clowns; dank geiler, mitreißender Midtempo-Rockern wie „Toy Gun In A Knife Fight“ oder „CTRL“ oder „Anywhere But Here“ oder....ach vergesst es! Kauft Euch das Teil, denn es macht einfach Spaß und rockt von Anfang bis Ende! Und Angst vor einer Enttäuschung muss hier niemand haben, der auf handwerklich gut gemachte Mucke steht.

Tracklist:
1.I Mean Like...Wow...And Stuff
2.Toy Gun In A Knife Flight
3.After The Rain
4.Echoes
5.Abandon Ship
6.Ctrl
7.Anywhere but Here
8.Twentytwoandeleven
9.We run this Planet
10.Healing
11.Dig a Ditch
12.From the Heart Of My Bottom
13.Do Five Twos Make A Ten

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Markus L.

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Wenn mich interessieren würde, was andere über mich denken, könnte man sicherlich mit mir über meine Einstellung und den ganzen Bla diskutieren. Tut es aber nicht, ergo kann man es sich auch ersparen. Beratungsresistent eben!