Plattenkritik

Death Destruction - "Death Destruction"

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 19.11.2011
Datum Review: 01.12.2011

Death Destruction - "Death Destruction"

 

 

DEATH DESTRUCTION klingt erst einmal wie ein Videospiel für die Playstation 1, ist aber eine skandinavische Metal Band. Das Quartett aus Gothenburg spielt Metal dessen Fokus auf Groove und Riffs liegt. Das Ganze wird etwas aufgelockert durch diverse Gitarren-Soli. Wie eine Walze überfällt einen der sehr dick aufgetragene Sound und verspricht Moshpit Action. Der Sänger ist wie eine Bilderbuch-Figur des derzeitigen Metal Mainstreams: Maskuliner Typ, mit unendlich vielen Tattoos und Piercings, Tunneln und nem lustigen Cappie, das so bezeichnend ist für den Typ Mann, auf den die Damenwelt derzeit zu stehen scheint. Aber ehrlich: Haben wir das nicht schon bei CARNIFEX und SUICIDE SILENCE? Der Unterschied ist, dass bei DEATH DESTRUCTION der PANTERA und LAMB OF GOD Einfluss noch deutlicher zu hören ist.
Die Vocals sind ziemlich brutal und latent innovativ. Sprich: DD kann man mit Sicherheit an der Stimme wieder erkennen. Das hat Seltenheitswert, klingen doch die meisten Shouter da draußen, wie der andere heißt. Doch live, wenn ich YouTube glauben kann, klingt die Stimme im Gegensatz zu WHITECHAPEL beispiuelsweise eher dünn, wobei die Gitarrenwand vom Album hier stehen bleibt und das mit nur einem Saitenhexer. Ausser YouTube kann man auch keine anderen Video-Ressourcen finden, da zum Beispiel das Musik-Video zu „Fuck Yeah“ auf der Homepage der Band (!) in Deutschland aus GEMA-Gründen gesperrt ist. Das muss ich nicht verstehen, aber auch nicht gut finden!
Die Bandmitglieder gehören zu bekannten Größen wie (Ex-)EVERGREY, HAMMERFALL und DEAD BY APRIL. Da Bassist Larsson bei den Power Metallern mit Songs wie „Hearts On Fire“ zockt, liegt es nahe, dass man diese Band auch als Support begleitet. Ebenso stehen Shows mit u.a. IN FLAMES an, deren Produzent man auch gleich für diese CD verpflichten konnte (klingt daher auch in meinen Ohren ziemlich ähnlich).
Beim Hören der Debut CD fällt auf: Dicke Produktion, die Musik ist auf Brutalität aus und versucht den Spagat zwischen Oldschool-Metal und dem eher zeitgemäßen „Stumpf-Ist-Trumpf“ Geschmack. Der Opener „The Shredding March“ begeistert durch seine Intensität, „Kill It!“ überzeugt durch die Korrelation mittelmäßiger Song wird gepushed durch anspruchsvollere Solo und „Fuck Yeah“ ist die (scheinbar) erste Single. Langsamerer Groove, ansonsten nahe zu kein Unterschied zu den ersten beiden Songs. Mit Ausnahme der Textzeile „Can I Get A Fuck Yeah!?“, die mit Sicherheit live zur Mitgröl-Nummer wird. „Silence“ ist eher ein progressiver Song und überzeugt vor allem durch die Schlagzeug-Arbeit. „Mark My Words“ klingt von den Gitarren her wie SLIPKNOTs „Psychosocial“. Zumindest für mich. Dann hört die große Überraschung aber auch schon auf. Die restlichen sechs Songs plätschern so durch und schaffen es nicht meine Aufmerksamkeit aufrecht zu erhalten. Ich glaube, dass ich diese Platte vor fünf, sechs Jahren vielleicht sogar noch gut gefunden hätte, aber heute langweilt es mich eher. Schade eigentlich, denn da ist Potential, das meiner Meinung nach nicht ausgeschöpft wurde. Einige Songs haben ihre besonderen Momente, aber an sich wirkt das alles auf mich zu sehr geplant, durch konzipiert und nicht sehr einfallsreich. Ich liebe harte Musik, aber das hier läuft an mir vorbei, auch wenn nicht wenige der Riffs und der Soli gar nicht mal so übel sind.
Eine Band, die aber ungemein in das Bild unserer Zeit passt und live seine Anhänger finden wird.
Für mich nur Mittelmaß, daher:

5 Punkte.

Linc

Tracklist
01. The Shredding March
02. Kill It!
03. Fuck Yeah
04. Silence
05. Mark My Words
06. Hellfire
07. Day of Reckoning
08. Purified
09. Chained In Thoughts
10. Sea of Blood
11. Kingdome Come

Autor

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Linc

Autoren Bio

Singer-Songwriter (LINC VAN JOHNSON & The Dusters) Singer (SUPERCHARGER) [DK] Vocal Coach seit 2011. Berufssänger/-musiker seit 2008. Studium Musik/Anglistik Bei ALLSCHOOLS seit 2006.