Plattenkritik

Decadence - Chargepoint

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Release Date: 16.10.2009
Datum Review: 12.10.2009

Decadence - Chargepoint

 

 

"Nur in der Dekadenzdichtung hat das Wort auch eine positive Bedeutung; im heutigen Sprachgebrauch überwiegt der abwertende Charakter"

DECADENCE haben sich drei Jahre Zeit gelassen, um den Nachfolger von "The 3rd Stage Of Decay" zu präsentieren. Frontdame »Metallic Kitty« Saric hält auch weiterhin die Zügel fest in der Hand, ist als Managerin alleinverantwortlich für die Promoarbeit und "Chargepoint" erscheint über ihr eigenes, extra für die Band gegründetes Label. Sie ist es auch, die das Album durch ihr heiseres Organ prägt, wobei sie ein wenig an Ausdrucksstärke gewonnen hat und auch im Vergleich zu den Instrumentalisten etwas mehr in den Vordergrund treten durfte. Natürlich drängt sich wegen der schwedischen Herkunft, des Stils und der weiblichen Growlerin sofort ein Vergleich zu ARCH ENEMY auf, durchaus berechtigt, allerdings gehen DECADENCE etwas roher, ungeschliffener vor. Auch sind sie technisch nicht so weit wie die Amott-Brüder, allerdings machen sie dieses Defizit durch Spielfreude und manch hakenschlagende Songidee wett. Über allem steht auch hier die Melodie, diese ist aber gut verpackt, drängt sich nicht auf und harmonisiert mit den krachenden Abschnitten. "Chargepoint" kann darüber hinaus dadurch punkten, dass es einige Anläufe braucht, bis die Latte gerissen ist. Denn die dichten Arrangements können nicht auf Anhieb erschlossen werden, die Tiefe muss erarbeitet werden. Das erfordert einige Durchläufe und offenbart Langlebigkeit und kompositorische Feinheiten. DECADENCE sind somit vor allem für Schwedenfanatiker interessant, die eine etwas ungeschliffenere Variante der oben genannten Referenzband suchen.

Tracklist:
1. Discharge
2. Silent Weapon (For A Quiet War)
3. Out of Ashes
4. Point of No Return
5. Strength of Mind
6. Fast Forward
7. Challenge
8. Be Home When I'm Gone
9. The Demons Run (Instrumental)

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Clement

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Ich fühle mich zu alt