Irgendwo zwischen MACHINE HEAD, SOILWORK, FEAR FACTORY und DISTURBED dümpeln DIABLO nun bereits fünf Alben vor sich hin und versuchen, auch außerhalb Finnlands eine große Nummer zu werden. Mit Icaros wird ihnen das definitiv nicht gelingen, denn die Songs sind dafür einfach zu reißbrettmäßig, zu sehr kalkuliert und somit auch zu vorhersehbar.
Dabei sind die Aufmachung, die Produktion und auch der Gesamteindruck nach dem ersten Durchlauf zunächst stimmig und alles wirkt sehr professionell. Auch technisch haben die Herren einiges auf dem Kasten, verstricken sich nicht in irgendwelchen musikalischen Eskapaden, sondern nutzen diese Stärke im Sinne der Songs. Streckenweise braten die Gitarren äußerst fett und wenn dann noch das gemächliche Midtempo verlassen und Fahrt aufgenommen (was jedoch leider viel zu selten vorkommt) oder aber ein wenig progressiv vorgegangen wird, zeigt sich das große Potential innerhalb der Band. Ein großes Manko neben dem glattpoliertem Songwriting ist die Gesangsleistung von Rainer Nygard, der mit seiner tiefen Stimme die Shouts in das Ziel setzt, aber die klar gesungenen Passagen teilweise wie ein Opernsänger intoniert und dadurch wohl enttäuschte NIGHTWISH-Fans in das DIABLO-Lager holen möchte.
Somit fehlt letztendlich auf Icaros ein bleibender Eindruck oder der letzte Kick, um den Modern Metal Seele einzuhauchen und damit einen dicken Stempel in der Metallandschaft zu setzen. DIABLO waren in der Vergangenheit (insbesondere auf Eternium) weitaus besser.
Tracklist:
1. Trail of Kings
2. Living Dead Superstar
3. Bad Sign
4. Resign From Life
5. Icaros
6. Light Of The End
7. Chagrin
8. Through Difficulties To Defeat
9. Hammer
10. Into the Sea