Plattenkritik

Dyse - S/T

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Info

Release Date: 01.01.1970
Datum Review: 27.03.2007

Dyse - S/T

 

 

Es kommt zugegeben selten vor, dass eine CD den Hörer in ein Wechselbad der Gefühle stürzt. Angefangen bei dem Drang schnellstmöglich den STOP Knopf zu drücken, über gefälliges Mitwippen, hin zum sofortigen Griff nach etwas Anderem, wenn der auch der letzte Song verklingt.

DYSE sind so ein Fall. Das dynamische Duo aus Deutschland fabriziert noisigen Rock mit Stoner Tendenzen mit einer Menge Gegrowle, Gegröle und auf-der-Bühne-zusammenbrech-Aktionen. Besonders beeindruckend ist es eben, dass eine solche Geräuschkulisse erzeugt wird, obwohl nur 2 Musiker auf der Bühne stehen. Roh, aggressiv und ungefiltert zucken die Riffs und Shouts aus den Boxen wie Salven.

Das sind dann aber auch die besten Momente. Doch Stellen wie das wirklich tolle, den alten Helden KYUSS Konkurrenz machende, „Monstermann“ finden sich zu selten.
Statt weiteren 2-3 Minuten Bombardements aus gemeinsten Gitarrenarrangements, muss sich der Hörer durch 5 Minuten Bretter kämpfen, die kürzer ebenso, nein, sogar besser, funktioniert hätten.

Zumindest erlahmt das Konzept bei längeren Stücken ein wenig, da können auch fesche Tribal-mäßig gespielte Drums (wir erinnern uns an SOULFLY etc.) nicht darüber hinwegtrösten, dass „Dermannausgold“ nach über 6 Minuten einfach nur ermüdet.
Erwähnenswert sind dann aber auch vor allem die Live-Auftritte der Band, die zwischen frenetischem Wahnsinn und obskurem Humor pendeln (es werden z.B. gerne mal kleine Talkshow-Einlagen geliefert).

Da gehören DYSE nämlich hin, vor die Leute. Auf eine Bühne. Konserviert ist das nur halb so gut.

1. Underlaydisk
2. Zwartepieten
3. Monstermann
4. Dermannausgold
5. Rytmus
6. Doccode
7. Wokk
8. Wolke

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Dennis

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