Plattenkritik

Enemy Alliance/The Indecision Alarm - The New Wind And The Second Wave

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Release Date: 01.01.2007
Datum Review: 16.09.2007

Enemy Alliance/The Indecision Alarm - The New Wind And The Second Wave

 

 

Nicht wenige waren traurig, als die Meldung die Runde machte, dass sich die ehrwürdigen Satanic Surfers auflösen werden. Als dann noch verkündet wurde dass Venerea für die nächste Zeit auf Eis gelegt werden, war das Dilemma perfekt und die europäische Melodycore-Szene um zwei sehr einflussreiche Bands ärmer. Doch anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, erhoben aus der Asche der Satanic Surfers und Venerea ein neues Projekt, das auf den Namen ENEMY ALLIANCE hört und zusammen mit THE INDECISION ALARM und einer schick aufgemachten Split-EP auf sich aufmerksam macht.

Jeweils sechs Songs beider Bands werden auf der, mit „The New Wind And The Second Wave“ betitelten, Split-EP geboten. Den Anfang machen ENEMY ALLIANCE, die mit ihrem etwas straighteren Melodycore-Sound einem die Tränen wegen dem Satanic Surfers Break-Up direkt aus dem Gesicht fegen. Die sechs Songs, mit voller Leidenschaft und Engagement gespickt, offenbaren viel Frische und Intensität, was nicht zuletzt an den durchdacht-kritischen Texten liegt. Zwar wird man den ewigen Vergleich zu den Vorgängerbands wahrscheinlich nie so wirklich los werden, aber was hier auf sechs Songs geboten wird ist mindestens den beiden Vörgängerbands ebenbürtig, wenn nicht (Vorsicht: Blasphemie) sogar ein wenig besser. Denn seien wir mal ehrlich, den letzten Veröffentlichungen von Satanic Surfers fehlte einfach das Feuer der Anfangstage und genau das lassen ENEMY ALLIANCE erneut entfachen. Beide Daumen hoch für einen beeindruckend tighten Einstand, der einen auf ein hoffentlich bald folgendes Full-Length der Jungs mit großer Spannung warten lässt.

Dass es THE INDECISION ALARM gegen diese sechs Kracher schwer haben werden zu bestehen, kann man sich denken und leider gelingt es den Jungs aus der schwedischen Provinz nur bedingt mit ENEMY ALLIANCE mitzuhalten. Zwar wird hier auch Melodycore der alten Schule geboten, zwar melodischer, aber nicht weniger ambitioniert als EMENY ALLIANCE, dennoch will der Funke bei den Songs nicht so wirklich überspringen. Doch trotz dieses kleinen Mankos wissen auch THE INDECISION ALARM mit ihrem solide, aber zum Teil zu sehr nach alten Bad Religion klingenden Sound, zu gefallen. Vor allem die emotional und rauh klingenden Vocals der beiden Sänger Micke Fritz & Geir Pedersen offenbaren eine angenehme Parallele zu den alten Hot Water Music-Alben.

Insgesamt liefern beide Bands eine starke Leistung ab, die einen Kauf für Melodycore-Fans der alten Schule obligatorisch erscheinen lässt. Wer jetzt mosert, dass beide nichts neues bieten, dem sei gesagt das sich Melodycore nicht durch Innovation, als vielmehr durch Leidenschaft (man beachte allein das wirklich gut gemachte Artwork und Booklet) auszeichnet – und diese steckt in beiden Bands drin!

Tracklist:

Enemy Alliance (8/10):

01. Apparatus
02. Government Subsidized Ghetto
03. Vultures
04. The Clashing
05. Sacrifice
06. Eruptions of Violence

The Indecision Alarm: (6,5/10)

07. Alienation Process
08. Where Every Fucking Dream Is Killed
09. New Brooms vs. Old Doctrines
10. Violence, Coercion, Surveillance
11. Rod Of Iron
12. Making Beds In A Burning House

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Dario

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