Plattenkritik

Epica - The Quantum Enigma

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Release Date: 02.05.2014
Datum Review: 01.05.2014

Epica - The Quantum Enigma

 

 

Ging es die letzten Jahre um symphonischen Metal (mit Frauengesang) kam man, neben den Finnen von NIGHTWISH, nicht um EPICA herum. Nicht zuletzt mit „Requiem For The Indifferent“ spielten sich die Niederländer rund um Sängerin Simone Simons an die Spitze der Szene. Nachdem sich die halbe Mannschaft Anfang des Jahres bereits im Nebenprojekt MAYAN ausgetobt hat, steht nun das sechste Studiowerk der Hauptband ins Haus.
„The Quantum Enigma“ setzt dabei genau dort an, wo man wo man 2012 aufgehört hat. Das bedeutet, dass EPICA im Grunde genommen kaum etwas an ihrer Musik verändert haben. Noch immer bildet Mark Jansen das ruppig Gegenstück zu Simons opernhaftem Gesang, noch immer legen die Niederländer großen Wert auf der „Metal-Aspekt“ ihrer Musik. Dies hat zwar zur Folge, dass ein Song wie „Victims Of Contigency“ ordentlich Wucht aus den Boxen kommt, jedoch auch, dass prägende Elemente wie Orchester und Chöre eindeutig zu komprimiert klingen. Wirklich „ruhige“ Momente gibt es kaum. Selbst wenn in „Chemical Insomnia“ die klassischen Instrumente etwas mehr Raum zugesprochen bekommen, scheint es immer noch so, als würden die Musiker 2cm hinter den Gitarristen sitzen.
Schade, dass EPICA der in den letzten Jahren eingesetzten Rückbesinnung auf eine natürliche und organische Produktion weiterhin nicht folgen (wollen). Darüber hinaus ist der neuste Streich mit seinen 70 Minuten dann doch ein klein wenig zu lange und kann auf Dauer etwas gleichförmig und somit einschläfernd wirken – Wenn man so will hat diese Überlänge bei den Niederländern aber bereits beste Tradition, versucht man bereits seit „Consign To Oblivion“ jede Sekunde des Tonträgers auszunutzen. Ansonsten gibt es an „The Quantum Enigma“ musikalisch ebenso wenig zu kritisieren, wie an den Vorgängeralben. EPICA hauen einen Ohrwurm nach dem anderen raus und schaffen es auch überlangen Nummern wie „Sense Without Sanity - The Impervious Code“ oder „The Quantum Enigma - Kingdom of Heaven Part II“ über die gesamte Spielzeit spannend zu halten.
Alles beim Alten im Hause EPICA – Im Guten wie im Schlechten. Für kommende Alben wäre ein klareres Soundbild, sowie eine größere musikalische Weiterentwicklung, wünschenswert. Dieses Mal kann man es EPICA noch mit einem zugekniffenen Auge durchgehen lassen, dass sie quasi (nur) „Design The Universe Teil 3“ veröffentlichen.

Tracklist:

01. Originem
02. The Second Stone
03. The Essence Of Silence
04. Victims Of Contingency
05. Sense Without Sanity - The Impervious Code
06. Unchain Utopia
07. The Fifth Guardian - Interlude
08. Chemical Insomnia
09. Reverence - Living In The Heart
10. Omen - The Ghoulish Malady
11. Canvas Of Life
12. Natural Corruption
13. The Quantum Enigma - Kingdom Of Heaven Part II

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Manuel

Autoren Bio

Ich schreibe Artikel. Manchmal schlecht, manchmal gut, immer über seltsame Musik.