Plattenkritik

Etecc - Volition

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Release Date: 07.12.2012
Datum Review: 06.12.2012

Etecc - Volition

 

 

Man weiß nicht so recht ob man lachen oder weinen soll, wenn Rouven Rapp im vorletzten Take der neuen Wolfsburger Metal-Saga befiehlt: „Metal Is Here To Fucking Stay...". Ein Blick auf das Zählwerk der Stereoanlage flüstert jedoch unbefleckt, dass es zum Lachen eigentlich schon zu spät ist.

Dabei strotzt der Ausruf, der das gniedelnde Gitarrensolo von "Abso-Motherfuckin´-Lutely" (alle Achtung) einleitet, vor Wahrheitsgehalt: Metal ist, war und wird nie ein Kindergeburtstag sein. Das haben sich PANTERA oder frühe METALLICA schon auf die Stirn tätowieren lassen und sich stolz den Stiefel voller kampflustiger Riffs, angepisster Vocals und Doublebassalpträumen angezogen. Auch bei ETECC stehen Jägermeister und Wände einreißen hoch im Kurs - was "Volition" mit Debütstatus zweideutig unterstreicht. Die Band aus Niedersachsen jedoch "bemüht" sich allenfalls, dem Metal mit all seinen Schwächen und (hier) wenigen Stärken Tribut zu zollen: Die Gitarrenarbeit schleicht im Mittelfeld durch schon tausendfach abgegrastes Brachland, Rapp unternimmt mit Drummer Timo Mönnecke einen hektischen Ausflug nach dem nächsten, der stets in derselben Richtung und nach demselben Faden zum Erliegen kommt.
"I Am The Light" hat trotz annehmlicher Produktion (von der lediglich der Beckensound keinen einzigen Funken abbekommen zu haben scheint...) zu wenig Feuer, um garstig abzuräumen oder zumindest angenehm das Trommelfell zu quälen. Schade, denn handwerklich sind durchaus Ansätze und Initiative zu erkennen: „Creed On Demand“ mit thrashigem Nachgeschmack, „Dementia“ mit Darrell und Anselmo im hinteren Kleinhirngedenken.

Somit klettern ETTECC und mit ihnen „Volition“ unbeeindruckt und –gesehen aus der Falle, bevor diese zuschnappen kann. „ The Roof Of Nonsense“ findet keine Halt, ab „ A Valuable Insight“ ist fast ein standarisiertes Muster erkennbar. Souhaieb, Marc, Timo und Röhrbasser Rouven werden der Misere jedoch noch mit Sicherheitsabstand entkommen, bevor Metal eines Tages den Löffel abgibt. „The Curtains Have Been Lifted / We Enter The Stage In Burning Rage...“ Oha. So schnell wird das also nicht passieren.

Trackliste:

01. On Standard’s Leash
02. I Am The Light
03. Vasion
04. The Roof Of Nonsense
05. Creed On Demand
06. A Valuable Insight
07. Dementia
08. Abso – Motherfuckin’- Lutely
09. Arctic Shroud
10. Shifting Sands

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.