Plattenkritik

Eternal Lord - Blessed Be This Nightmare

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Release Date: 17.03.2008
Datum Review: 28.02.2008

Eternal Lord - Blessed Be This Nightmare

 

 

Wie bescheuert muss man eigentlich sein, sich als Band ETERNAL LORD zu nennen. Und dann auch noch dreist den ersten Track "Hot To Trot" bei EMMUREs Debüt klauen. Aber erst einmal weiterhören und tief Luft holen. Die Stimme kenne ich doch...natürlich, das ist doch Edward Butcher, ehemals bei I KILLED THE PROM QUEEN (R.I.P.) aktiv. Das ist ja schon einmal ein fettes Plus, denn diese Stimme ist einzigartig und schlägt in eine derbe Death Metal-Kerbe. Und ganz genau dort steuern ETERNAL LORD auch hin, genauer gesagt ist "Blessed Be This Nightmare" derber Deathcore. Keine Cleanvocals, nur facettenreiches Growling, mal ultratief, mal im mittleren Bereich. Dabei kann man ruhig Vergleiche zu I KILL THE PROM QUEEN zulassen, aber so richtig vergleichbar sind die beiden Bands nicht, denn ETERNAL LORD sind wesentlich moshlastiger, wobei der Death Metal definitiv nicht zu kurz kommt. Vielleicht ein Mischmasch aus ebengenannter Band, PARKWAY DRIVE und EMMURE kommt dem Schubladendenken am Nähesten.
Die Band aus dem United Kingdom zelebriert dabei auf 11. Liedern eine Dynamik, die seines Gleichen sucht. Teilweise entladen sich stampfende, fast schon klebende Parts in Raserei oder aber es erfolgt ein Wechselbad zwischen unterem Midtempo und gehobenem Midtempo. Aber "Blessed Be This Nightmare" versteckt sich unter dem Deckmantel der Melodiosität, allerdings nicht vordergründig, sondern suchen sollte der Hörer sie. Krass ist das schöne Akustikgitarrenintermezzo "Amity", dass durch Blastorgien in "The Damned" wie ein gerade aus dem Boden entsprungenes Blümchen wieder zertrampelt wird. Dabei versteht es Edward Butcher, gerade diese Stimmungsschwankungen und die Melodiebögen durch seine jederzeit wiedererkennbare Stimme zu untermalen.
Die Band ist spielerisch fit und lässt das Können oft genug aufblitzen. Gerade die Gitarrenmänner und der Drummer (ehemals bei BURNING SKIES) lassen nur verbrannte Erde zurück. Dennoch ist das Album nicht allzu sperrig, kopflastig oder gar unstrukturiert, vielmehr wird genau die Mitte zwischen Vertracktheit und Eingängigkeit gehalten. Es versteht sich von selbst, dass ein paar Durchläufe Pflicht sind. Die sich dann offenbarende Tiefe und Eindringlichkeit dieser Platte verschafft einem das Gefühl, dass in diesem Genre doch noch nicht alles gesagt zu sein scheint.
Starkes Debütalbum einer Band, von der ich in der Zukunft noch einiges erwarte. Aber das habe ich von I KILLED THE PROM QUEEN auch...

Tracklist:
1. Hot To Trot
2. Get To F*CK
3. Set Your Anchor
4. Wasps
5. All Time High
6. I, The Deceiver
7. The Damned
8. Amity
9. O' Brothel Where Art Thou
10. Ten Forty Five
11. Blesses

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Clement

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Ich fühle mich zu alt