Plattenkritik

Evangeline - Coming Back To Your Senses

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 01.01.1970
Datum Review: 17.09.2006

Evangeline - Coming Back To Your Senses

 

 

Das Coverartwork der Italiener spricht mich jedenfalls an und auch die Tatsache, dass alle Texte abgedruckt sind, die kreativ und mit Ruhe konzipiert rüberkommen und nicht plakativ, aus dem Zwang heraus, dass man Worte zum Singen haben muss, entstanden sind. Sie beginnen mit einem Pianointro, dass dann in dem ersten Song mündet, der sich da „The Silent Scream Of Humanity“ nennt. Eine schnelle Nummer, mit harten Gitarren, klarem Gesang, Chor und Doublebass-Action. Also es hat was von AVENGED SEVENFOLD und LAGWAGON. Vielleicht seien noch BREAK THE SILENCE genannt.

EVANGELINE klingen nicht exakt wie die genannten Bands, aber sie haben ein unheimlich gutes Gefühl dafür, meinen geliebten Metal mit fetten Melodien und klarem Gesang, und ab und an auch mal ein paar Screams, zu bespicken, dass es eine Wonne ist. Mit „Terrible Machine“ geht es gleich weiter. Anleihen aus den Bereichen Metal, Punk und Pop. Eine Kombination, die ich mir vorher kaum vorstellen konnte, aber EVANGELINE überzeugen mich von der ersten Minute an. Ihre Hooks sind hart und ihre Refrains sind Ohrwürmer und dabei schaffen sie es stets differenziert zu klingen. Ich bin begeistert. Gut, ich hätte gerne doch ein paar mehr Schreiattacken gehört, aber auch so ist dieses Album sehr, sehr gelungen. „Watch Me Bleeding“ hat einen endlos geilen Oldschool-Heavy Anfang und eine phantastische Strophe und ieder einmal ein Mitsing-Refrain. Vom Drummer, über den Sänger, bis hinzu den Seiteninstrumenten sind EVANGELINE großartige Komponisten. Man erwarte nicht die Hausmarke DREAM THEATERS, aber sie sind zumindest nicht diese stumpfen drei AKKORDE Minimalisten. 13 Stücke umfasst diese Epos und verliert dabei nicht an Intensität und bringt mit dem letzten Stück „I Sense“ das sehr von mir geschätzte Gitarrentapping zum Einsatz und kommt ganz zu Anfang mit versteckten Stoner-Rock-Riffen daher. Wie gesagt, der Gesang könnte ab und zu etwas härter sein oder aggressiver, aber der Klang der Vocals an sich schmeichelt den Lauschern doch sehr.

Also ich kann an dieser Platte nicht viel aussetzen, bis auf die Tatsache, dass es ab und zu derber zur Sache gehen könnte, aber jeder Freund von großartigen Melodien und der sich noch nicht ganz der Tough-Guys Attitüde hingegeben hat, wird dieses Album mögen.

Tracklist
1. The Silent Scream Of Humanity
2. Watch Me Bleeding
3. Terrible Machine
4. Lost Divine
5. Mind The Message
6. Blame It On Me
7. The War Has Begun
8. Gettin Worse
9. Losin Faith
10. I Sense
11. Everywhere Every Time

8,5 Skulls

Autor

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Linc

Autoren Bio

Singer-Songwriter (LINC VAN JOHNSON & The Dusters) Singer (SUPERCHARGER) [DK] Vocal Coach seit 2011. Berufssänger/-musiker seit 2008. Studium Musik/Anglistik Bei ALLSCHOOLS seit 2006.