Plattenkritik

Fahnenflucht - Schwarzmaler

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Info

Release Date: 11.03.2011
Datum Review: 16.02.2011

Fahnenflucht - Schwarzmaler

 

 

In Duisburg weiß man deutlich die Spreu vom Weizen zu trennen, auch wenn die 5 rauen Herrschaften von FAHNENFLUCHT sicher nicht auf biblische Redewendungen stehen.
Das bereits vierte Album der deutschen Punkverliebten trumpft mit grollendem Drive, ratternder Stimme und Texten, denen Stumpfsinn und Kleinlautes glücklicherweise komplett entkommen konnten.

Mit deutlichem Augenmerk auf Volldampfsound und einer Abfolge von brennenden politischen Kampfansagen machen die Jungs von FAHNENFLUCHT durch „Leben Ist Tödlich“ oder „Öl Ins Feuer“ ruckzuck auf sich und ihre Mission aufmerksam: Frontröhre Thomas grunzt weniger metallisch als auf den Vorgänger-LP´s aber gelegentlich genauso (hard-)corelastig seine Vorträge zum „1. Mai“, erklärt den „Schwarzmaler“ und rechnet in „Alle 4 Jahre“ ab. Hier und da rutscht der gesangliche Charakter bedrohlich gen Monotonie, das Melodiebügelgespann um die Gitarreros Reiner und Mole ist jedoch stets an der rettenden Front zu finden. Knapp 5 Jahre nach „Wer Wind Sät...“ geben FAHNENFLUCHT sich gelassen professioneller und definitiv bedachter, teilen aber weiterhin aggressiv und fordernd auf die Backen aus.
Bleibt das Quintett auch mal vor zu „einfachen“ Hintergrund stehen („Meinetwegen Glas“ / „1.Mai“)und guckt verdattert nach links und rechts, so zündet „Schwarzmaler“ doch an mancher Ecke ein drückendes und fesselndes Feuer („Augen Auf!“, „Was Tun, Wenn´s Brennt“).
Stumpfer Deutschpunk sei Spreu – FAHNENFLUCHT sind der gewaltige Weizen.


Tracklist:

01. Augen Auf
02. Schwarzmaler
03. Leben Ist Tödlich
04. 1 Mai
05. Meinetwegen Glas
06. Öl Ins Feuer
07. Insel Freiheit
08. Was Tun Wenn‘s Brennt
09. Alle vier Jahre (Wahlkampf)
10. Blut
11. Mauern
12. Taub, Stumm, Blind

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Moppi

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Alt, langweilig, tierlieb.