Plattenkritik

Failure's Union - In What Way

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Release Date: 16.10.2009
Datum Review: 31.12.2009

Failure's Union - In What Way

 

 

Die Neunziger, diese gute Zeit für Musik. Man durfte (musste?) in Indie-Rock Bands Slacker sein. Gut aussehen war auch nicht verboten. FAILURE`S UNION haben tatsächlich viel von den alten LEMONHEADS, sehen allerdings aus wie Zimmermänner. Als ob das wichtig wäre.

Musik höre ich manchmal gerne. Keine Ahnung warum das so ist. Hat wohl was mit dem Dings, ich meine Klang, zu tun. Bands, die ehrlich sind, höre ich am liebsten. Für Ehrlichkeit habe ich ein gutes Gespür. Das hat mir meine Mutter früher schon immer bestätigt. Ich finde es irgendwie protzig und auch ein bisschen armselig, wenn Bands ihre Alben so aufblasen, bezogen auf die Produktion, meine ich. Pathos mag ich trotzdem. Ich freue mich auch immer (das hat jetzt nichts mit dem Thema zu tun), dass ich weiß, dass es DAS Pathos heißt. Viele Menschen wissen das nämlich nicht. Pathos, wie gesagt, mag ich in bestimmten Fällen. Es darf halt nur nicht aus den Boxen triefen. FAILURE`S UNION sind die geerdete Band. Nicht so wie HOT WATER MUSIC oder so. Eher wie Bands aus den Neunzigern, die nicht kamen, um sich zu beschweren, sondern um Lieder wie Kopfkissen zu schreiben, auf denen man sich beizeiten ausruhen kann. THE LEMONHEADS zum Beispiel. Oder auch: GUIDED BY VOICES. Ab und zu dürfen ein Keyboard und Glockenspiel mit. Nicht allzu häufig. Den Rest besorgt luzide Melodik, die immer wieder wohlige Schauer über den Rücken hinein in den Teil des Gehirns jagt, der für die Interpretation von Emotionen verantwortlich ist (ich kenne mich mit diesen Dingen nicht allzu gut aus). Der Sänger klingt wie eine Mischung aus Evan Dando und Robert Smith. THE CURE habe ich früher ganz gerne gehört. Manchmal sind FAILURE`S UNION schnell, manchmal eher getragen (da gibt es bestimmt ein besseres Wort für). Aber nicht schnell im Sinne von Punkrock oder so. Eher schnell im Sinne von „ich musste das jetzt noch schnell loswerden, sonst hätte ich es vergessen“. Tony Flaminio (was für ein Name), der Sänger, biedert sich nicht an. Sowas mag ich. Er singt gelassen über so Sachen. Die Frau auf dem Cover mit der viel zu großen Brille hört ihm bestimmt gerne zu dabei, also bei dem Singen meine ich. Liebe. Arbeit. Leidenschaft. Kampf. Und was diesen schlechten Witz (Leben) sonst noch so umkreist, ohne ihn auch nur annähernd auf den Punkt zu bringen. Dinge, die draußen vor der Türe so passieren. Das sind so die Themen würde ich jetzt mal auf die Schnelle sagen. „I`m trying hard not to stray from the format, to stay in between the lines and not run out of time.“ Das ist so das Credo der FAILURE`S UNION. Das machen sie gar nicht schlecht. Eigentlich sogar ziemlich gut, würde ich sagen. Aber ich hab doch keine Ahnung. Ich kann nur (be-)schreiben, was ich höre. knappe sieben

Tracklist:

01: Lake Erie Nosedive
02: Hidden Song
03: The Fall Man
04: You Were Right
05: Glasses
06: Comb
07: The New Walk Home
08: Cubist Camo
09: My Book
10: Son
11: The Best Liars

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René

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