Plattenkritik

Fionn Regan - The Shadow Of An Empire

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Release Date: 19.02.2010
Datum Review: 30.03.2010

Fionn Regan - The Shadow Of An Empire

 

 

Oh Mittelmäßigkeit, du elender Hund. Sorgst doch immer wieder für gähnende Langeweile und gibst trotzdem keinen Anlass, sich wirklich ärgern zu können. Nun fällst du auch schon wehrlose Musiker an. Wie diesen FIONN REGAN. Der hat eine wirklich angenehme Stimme und klingt gelegentlich irgendwie ziemlich nach einem gewissen ADAM GREEN. An sich ein talentierter Junge also, sogar schon mit einem Album auf dem Kerbholz, das aber scheinbar ziemlich untergegangen ist im Singer/Songwriter-Orkan der letzten zwei Jahre.

Nun also Versuch Nummer zwei. Doch oh Schreck: es will einfach nicht wirklich gelingen mit den großen Songs und den Emotionen. Dabei hat Herr REGAN sogar eine Band um sich versammelt, die verhindern soll, in die verhängnisvolle Akustikfalle zu tappen. Nur schade, wenn die Songs trotzdem nicht so recht zünden wollen. Man wird dieses unangenehme Gefühl nicht los, das alles schon mal besser und aufrichtiger gehört zu haben. Den Blick zumeist in Richtung Pop gewandt fehlen schlichtweg die smarten Ideen. Sowohl musikalisch, als auch textlich.

Kurz gesagt: „The Shadow Of An Empire“ dümpelt größtenteils ereignislos vor sich hin, ist dabei aber immerhin kurz genug, um die Füße nicht vollends einschlafen zu lassen. Auch die Tatsache, dass die Songs auf dem Album gerne mal in Richtung Country schielen und das Tempo zuweilen für diese Art der Musik angenehm angezogen wird ist ein gewisser Pluspunkt. Nur: man bleibt dennoch zu beliebig und auch irgendwie zu glatt gebügelt. Ecken und Kanten? Fehlanzeige. Diese gewisse Verschrobenheit, die man dem Herren zuweilen wünschen würde, sie fehlt einfach. Das ist umso trauriger, weil man aus Songs wie „Lines Written In Winter“ schlichtweg mehr rausholen hätte können, auch oder gerade in einem so ausgelutschten Genre wie diesem.

So aber plätschert FIONN REGANs Zweitwerk spannungs- und überraschungsarm an einem vorbei, tut mit Sicherheit nicht weh, hinterlässt einen dafür aber auch nicht mit mehr als einem lapidaren Achselzucken. Oh Mittelmäßigkeit. Hast dir ein neues Opfer gesucht, das bereitwillig dein Spiel mitspielt...



Tracklist:

01. „Protection Racket“
02. „Catacombs“
03. „Coat Hook“
04. „Genocide Matinee“
05. „Violent Demeanour“
06. „Lines Written In Winter“
07. „House Detective“
08. „Little Nancy“
09. „Lord Help My Poor Soul“
10. „The Shadow Of An Empire“

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Manuel F.

Autoren Bio

Eher so der Kumpeltyp.