Plattenkritik

Foobar The Band - Your Fiend, My Friend

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Info

Release Date: 24.07.2009
Datum Review: 25.07.2009

Foobar The Band - Your Fiend, My Friend

 

 

Denkt man an FOOBAR kommt einem irgendwie etwas Süßes in den Sinn. Ein mit Schokolade überzogener Riegel, gefüllt mit Karamell, Nüssen und einem Keks. Prachtvoll angepriesen auf dem Plakat mit einer sternengleichen Aura, die ihn umgibt. Ein Schokoriegel, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat und wahrscheinlich auch niemals sehen wird. Denn bei FOOBAR THE BAND geht es um Musik, genauer um frechen und dreckigen Rock. Dieser wird aber auf „Your Fiend My Friend“ nicht annähernd so prachtvoll angepriesen, wie die imaginäre Süßigkeit. Hier könnte es eher um die durch „fubar“ beschriebenen verheerenden Unfälle gehen, aber so genau weiß das niemand.

Das positive vorweg: Das Album ist gespickt mit catchigen Refrains („Catch 22“), tanzbaren Passagen („All Right“) und netten und vor allem „rockigen“ Melodien („All About You“). Das macht dann auch soweit Spaß und zwischendurch erweckt die Platte, das Gefühl, sie könnte tatsächlich überzeugen.

Leider aber überwiegt in den meisten der Songs aber die Belanglosigkeit bis hin zur Langeweile. Alles wirkt ein wenig uninspiriert oder zu inspiriert von anderen Bands. Als Referenz wäre hier nur DANKO JONES zu nennen, dessen musikalisches Spektrum auch nicht allzu breit ist. Zu austauschbar sind die jeweiligen Tracks, als das man ihnen auf Dauer irgendetwas abgewinnen könnte. Immer wieder versucht man „Your Fiend, My Friend“ an einem Stück durchzuhören und scheitert spätestens nach der Hälfte, da man das Gefühl hatte, alles gehört zu haben. Alles was die Band jetzt noch zu sagen hätte, wären Wiederholungen der schon gehörten eigenen Phrasen.
Und genau das trifft ein. FOOBAR THE BAND kopieren sich ab der zweiten Hälfte des Albums immer wieder selbst. Das zwar nicht zwingend schlecht, aber es ist völlig unnötig, da hier einfach nichts mehr passiert, was einen vom Hocker reißen könnte. Dabei hatte man gar nicht so schwach angefangen und Potential ist auf jeden Fall vorhanden, nur wird es hier nicht voll ausgenutzt.

Ein Album mit relativ kurzer Halbwertszeit wird einem also hier vorgelegt und man kann nur hoffen, dass die Band die Kurve kriegt, bevor sie gänzlich in der Belanglosigkeit versinkt. Wenn man natürlich dem 0815-Rock verfallen ist und gänzlich darin aufgeht, ist diese Platte genau richtig. Alle anderen sollten sich aber lieber anderweitig orientieren, denn das hier ist erst einmal noch wirklich nichts sagend. Bevor ich mich also in eine schlimme Situation manövrieren lasse, eine verheerenden Unfall mitmachen muss, hätte ich für den Moment dann doch lieber den eingangs erwähnten Schokoriegel.

Tracklist:

01. My Friend
02. Catch 22
03. 18 years
04. Revolution
05. Dawning Of A Day
06. All About You
07. Communication
08. Queen Of Fools
09. Natural
10. All Right
11. Moonshine

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Alex G.

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rien.