Plattenkritik

FortySevenMillionDollars - Was Uns Nicht Tötet

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Release Date: 25.07.2008
Datum Review: 06.08.2008

FortySevenMillionDollars - Was Uns Nicht Tötet

 

 

Seien es Metal, Screamo Hardcore aller NARZISS, Metalcore oder wie eben hier Hardcore auf deutsch, alle Bands die sich dazu entschieden haben gehen einen anderen Weg. Ob dieser Weg aus deutschen Texten immer der richtige ist, darüber lässt sich streiten. Wie im vorliegenden Fall von FORTYSEVEN MILLION DOLLARS aus Darmstadt soll laut Bandeigener Myspace Seite Positive Hardcore durch die Boxen schallen und "90er-Jahre Hardcore à la S.O.I.A gepaart mit reichlich Metal-Riffs, Breakdowns, Singalongs" mit deutschen Texten beschreibt den Stil der Band vollständig. Positive Hardcore kann ich zwar nicht auf dem neuen Werk "Was Uns Nicht Tötet" ausmachen, aber ansonsten trifft die Beschreibung durchaus zu.

Los geht es nach kurzem Intro mit dem Titeltrack "Was Uns Nicht Tötet", der schon ordentlich Gas gibt und die aggressiven Vocals bzw. das Geshoute von Sänger Todd zum ersten Mal zeigt. Das dieser aber auch anders kann und klaren Gesang beherrscht zeigen Songs wie "Malefiz" oder "Nichts Ist Schlimmer Als Der Tod". Bei "Malefiz" hat man sich noch mit den Gastvocals von Thorsten von den BUBONIX aushelfen lassen, doch nach diesen fünf Songs schleicht sich bei mir schon Ernüchterung ein. Musikalisch ohne Fehler, aber der deutsche Gesang und die entsprechenden Texte klingen für mich zu unausgereift und wirken teils lächerlich. Natürlich haben die Texte alle gute Aussagen wie bei "Euer Kreuz Hat Haken", bei dem ganz klar Stellung gegen Rechts bezogen wird, aber da höre ich mir lieber "Schrei nach Liebe" von den ÄRZTEN an und fühle mich besser aufgehoben. Bei "Nichts Ist Schlimmer Als Der Tod" wird gegen Selbstmord gesungen, "Couch Potato" zeigt die Resignation der Band gegen die Gesellschaft und "Spielzeuge Grosser Männer" bezieht Stellung gegen Krieg und Gewalt. Doch bei mir springt der Funke leider nicht über und Hardcore muss nicht unbedingt auf deutsch gesungen werden. Den Schluss des Albums findet sich in der völlig überflüssigen Ballade "Dem Kleinen Löwen", der überhaupt nicht in die musikalische Ausrichtung des Albums passt.

Hardcore mit deutschen Texten mit Screamo Einflüssen aller CALLEJON oder bereits erwähnten NARZISS kennt man schon und diese Bands haben sich auch schon etabliert, aber FORTYSEVEN MILLION DOLLARS setzen eben auf Hardcore der alten Schule und klingen immer noch nach zu viel Provokation als guter Musik. Sicherlich wird es bei dieser Band auch Sympathisanten geben, die diese mutige Entscheidung mit deutschen Texten gut finden und auch mögen, aber ich kann dem wenig abgewinnen.

Tracklist:

01: Intro
02: Was uns nicht tötet
03: Wäre ich König
04: Seelenbazar
05: Malefiz
06: Euer Kreuz hat Haken
07: Nichts ist schlimmer als der Tod
08: Die Sache mit dem Glashaus
09: Couchpotato
10: Frei von Schuld
11: Spielzeuge großer Männer
12: Fabelwesen für Erwachsene
13: Pack schlägt sich
14: Dem kleinen Löwen

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Joe

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