Plattenkritik

FRISKA VILJOR - My Name Is Friska VIljor

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 26.06.2015
Datum Review: 24.06.2015
Format: CD

Tracklist

 

1. Intro
2. Sitting On My Dream
3. Painted Myself In Gold
4. Mind The Gap
5. Dreams
6. My Boys
7. In My Sofa
8. Until The Rain
9. Danger In Front
10. A Brand New Morning
11. Laundry
12. Outro

FRISKA VILJOR - My Name Is Friska VIljor

 

 

 

"Remember Our Name" hieß das letzte Album von FRISKA VILJOR. Wie könnten wir diesen Namen vergessen? Dennoch stellen sich die Herren aus Stockholm mit ihrem neuen Album "My Name is Friska Viljor" nochmals vor. Bescheidenheit? Haben sie gar nicht nötig. Verfluchte Genies sind sie nämlich. Darum wurde das neue Album auch heiß ersehnt. Bereits vor einigen Wochen hatten die beiden Köpfe der Band- Daniel und Joakim- sich zu einer kleinen Clubtour auf den Weg gemacht. Die hohe Erwartung schlug sich darin nieder, dass die kleinen Clubshows innerhalb weniger Stunden ausverkauft waren. Und nun kommt endlich das neue Album. Und wie immer sei direkt vorneweg gesagt, dass FRISKA VILJOR diese Erwartungen über die Maßen erfüllen.

 

Einmal mehr haben FRISKA VILJOR auf "My Name Is Friska Viljor" Bras, traditionelle schwedische Musik und etwas, das ein wenig nach Balkan klingt zusammengeworfen und ihren unvergleichlichen Sound aus dem Hut gezaubert. Die Kopfstimme darf dabei auf gar keinen Fall fehlen. Mandolinen, Bläser, Akkordeons, Klavier und Streicher untermalen die leichten Songs, bei denen es dennoch öfter in die Tiefe geht. Dabei gibt es was zum Tanzen, etwas zum Lachen, aber wie immer auch wieder etwas Tröstliches.

 

Als musikalisches Vorbild nannten sie mal MORA TRÄSK, die in Schweden vor allem für ihre vollkommen überdrehten Kinderlieder bekannt sind. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. "Painted Myself In Gold" wird auf jeden Fall einer dieser euphorisch, kindischen Mitsing- und Klatschsongs. Mit von der Partie darf auch hier einmal mehr LENA MALMBORG sein, die mit den beiden Stockholmern schon öfter gemeinsame Sache gemacht hat und auch diesem Album einmal mehr ihre Stimme leiht. Ebenso haben sich FRISKA VILJOR den ein oder anderen Chor mit ins Studio geladen. Sie besingen die Freundschaft die Liebe. Schreiben Songs über Vertrauen, Zusammenhalt und Freundschaft. Aber auch übers Eltern werden und sein und Dreckwäsche.

 

Grundsätzlich ist das Gesamtwerk wieder einmal sehr poppig geworden, biedert sich dabei nicht an und erhält seinen unverkennbaren Klang dort, wo Joakim und Daniel aus den Vollen ihrer Erfahrungen an Instrumenten und Leben schöpfen. Es kratzt und quietscht bei soviel oppulenter Instrumentalisierung hin und wieder in den Stimmbändern oder es gibt den ein oder anderen ausgerissenen Bläser. Lieblichkeit und zu rundes Dahingeplänker wird man vergebens suchen. Alles hat den bekannten Schwung. FRISKA VILJOR wussten schon immer, wie man das Leben und die Musik durch sie abfeiert. Sie liefern hiermit wieder einmal einen ganzen Stapel Ohrwürmer und Songs, die einem auch morgens in der Rush Hour ein Lächeln ins Gesicht und einen wippenden Fuß (mindestens!!!) zaubern. "My Boys" können die Spatzen bald von den Dächern pfeifen. Dabei zeugen ihre Songs von weiterer Reifung (nicht nur) der Personen, die sie schrieben und so kann man mit FRISKA VILJOR beruhigt alt oder älter werden ohne einzurosten. Zur Not kann sicherlich auch irgendwann mal ein künstliches Hüftgelenk dazu geschwungen werden. "My Name Is Friska Viljor" ist ein unbedingter Anwärter auf den Platz um die Platte des Jahres. Und alle so: Yeah!

 

 

 

Autor

Bild Autor

Jule

Autoren Bio

wäre gern teil einer postfeministischen emopunkband/ verbalprimatin/ kuchenveganerin/ ich kann mir keine songtitel merken, selbst die meiner lieblingssongs vergesse ich.../ ich bin nicht betrunken, ich bin immer so/ fraujule.blogspot.de