Plattenkritik

Fuoco - A Travelogue

Redaktions-Rating

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Release Date: 27.11.2006
Datum Review: 10.12.2006

Fuoco - A Travelogue

 

 

Sind die auf Drogen? Oder halten sie sich für Gottes eloquenteste Musiker auf diesem heiligen Planeten? Keine Ahnung, aber ich finde manche Presseschreiben einfach lächerlich, übertrieben und egoman!

Als „Spaceship on the back of my acoustic guitar“ anfängt, muss ich unweigerlich an PINK FLOYD denken und war positiv überrascht. „222“ war dann erstmal wieder eine Talfahrt, denn hier packten FUOCO eine banale Beckinterpretation aus, mit spirituellem Siebziger-Kiffer-Gesang und das war dann überhaupt nicht mehr meins. „Syc“ hat einen ganz interessanten Anfang, wenn auch die extrem „space-lastigen“ Samples etwas übertrieben wirkten. Die Gitarren, besonders dieser Delay-Anfang gefiel mir dann sehr, dazu die Congas. Ja, da kam wieder etwas Niveau ins Spiel und man fragte sich, wieso diese Musiker, die ja anscheinend mehr können, dann aber wieder nach wenigen Sekunden in diese triste Uhuhu-Schiene absinken. Der Gesang ist bei diesem Stück aber wesentlich besser und man experimentiert mit ruhigen Breakparts und sanft treibenden Hauptteilen. Ok, das ist gut. „Spoonrider“ ist sehr amüsant, denn er ist schwerlich zu zuordnen. Eine Art Country-Grasspop-Swing-Mixtur, dazu wieder der jetzt doch etwas nervige Gesang. Aber das gesamte Konglomerat passt an dieser Stelle und mausert sich zu dem bislang besten Song. „La Tarttaruga Ballando“ versucht sich dann an ähnlichem Prinzip und mischt hier Hekto-Rock mit Cuba-Libre-Vibes, was allerdings bei „Spoonrider“ besser gelang und jetzt einen faden Beigeschmack bekommt. Gute Witze sollte man halt nur einmal ein und derselben Person erzählen. Aber gut, zumindest scheinen jetzt FUOCO ein wenig mehr von ihrer instrumentalen Kompetenz auspacken zu wollen. „You Can´t Comfort The City“ ist ein abstraktes jazzlastiges Stück, in dem Gesang mal ein bisschen mehr aus sich herauskommt und zu meinem neuen Lieblingsstück avanciert. „The Souvenir“ ist nicht gut und empfand ich als störend. „Interlove“ ist sehr interessant, da er balladesk beginnt, aber zu späterem Zeitpunkt total ausbricht. Sehr gut gemacht! „Shake A Tree“ fällt dann wieder in meiner Gunst, auch wenn sich das Ende etwas nach RAGE AGAINST THE MACHINE anhört.

FUOCO schaffen es immerhin rund 6 Stücke von Zehnen annehmbar für meine Ohren zu gestalten. Ganz nett, nicht der Hit, aber für den Durchschnitt reichts.

Tracklist

1. Spaceship On The Back Of My Acoustic Guitar
2. 222
3. Syc
4. Spoonrider
5. La Tartaruga Ballando
6. Joyfully Shocked
7. You Can´t Comfort The City
8. The Souvenir
9. Interlove
10. Shake A Tree

Autor

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Linc

Autoren Bio

Singer-Songwriter (LINC VAN JOHNSON & The Dusters) Singer (SUPERCHARGER) [DK] Vocal Coach seit 2011. Berufssänger/-musiker seit 2008. Studium Musik/Anglistik Bei ALLSCHOOLS seit 2006.