Plattenkritik

Fyrnask - Eldir Nótt

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Release Date: 23.09.2013
Datum Review: 26.09.2013

Fyrnask - Eldir Nótt

 

 

Wie schon auf dem Debütalbum „Bluostar“ hat sich das Einmannprojekt FYRNASK auch auf dem Nachfolger „Eldir Nótt“ Post-Black-Metal auf die Fahnen geschrieben. Hatte der Erstling an vielen Stellen noch Probleme mit der eigenen Identität, kann man dies „Eldir Nótt“ bei Leibe nicht vorwerfen.
FYRNASK bewahren sich die Ästhetik des Genres (wie die hallige Produktion und ein im Hintergrund wütender Gesang), inhaltlich beschreitet man aber andere Pfade. Fyrnd verknüpft auf „Eldir Nótt“ die eisigen Strukturen der zweiten Black-Metal-Welle mit Ambient-, und Drone-Elementen. Das ist zwar alles nicht neu, die Kombination der einzelnen Bausteine machen hier aber den Reiz aus. „Jarðeldr“ beispielsweise trifft genau den richtigen Ton zwischen purer Raserei und absoluter Schönheit. Immer wenn man denkt, das Lied hätte sich für eine Seite entschieden, bricht überraschend erneut die andere hervor. Im krönenden Abschluss gelingt FYRNASK dann sogar die Synthese aus beidem. Eine weitere Facette von „Eldir Nótt“ zeigt sich im hypnotischen „Suonnas sedir“, das ganz ohne Metal auskommt und minimalistischer Instrumentierung eine mystische Atmosphäre schafft. Doch so ein Stück dient, ebenso wie „Samas Stígr“, nur als Zwischenspiel. Der Höhepunkt wird mit „Saltrian“ erreicht, welches zwar das wohl konventionellste Stück des Albums darstellt, mit großartigen Riffs und etlichen Rhythmus- und Tempowechseln dennoch zu jeder Zeit spannend bleibt. Zwar fehlt dem Black-Metal-Hipster hier mit Sicherheit die Zugänglichkeit von WOLVES IN THE THRONE ROOM oder der Hit-Appeal von DEAFHEAVEN, dies machen FYRNASK mit ausgeklügelten Kompositionen und einer packenden Atmosphäre aber mehr als wett.
„Eldir Nótt“ ist ein Werk, dem man am besten in vollkommener Dunkelheit begegnet. Erst dann wird es dem Hörer seinen wahre Größe offenbaren. Dies wird jedoch wahrscheinlich nicht gleich beim ersten Durchlauf geschehen. Dafür besitzt es zu viele Ebenen und dafür ist dieses außergewöhnliche Stück Musik aber auch nicht geschaffen. Wer sich auf dieses Album einlässt wird nicht enttäuscht werden!

Tracklist:

01. Intro
02. Vigil
03. Jardheldr
04. Suonnas sedir
05. Saltrian
06. Samas stígr
07. Siaidha
08. Sút

Autor

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Manuel

Autoren Bio

Ich schreibe Artikel. Manchmal schlecht, manchmal gut, immer über seltsame Musik.