Plattenkritik

Gameface - Come On Down

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Info

Release Date: 15.11.2013
Datum Review: 15.02.2014

Gameface - Come On Down

 

 

Eine erfreuliche Erkenntnis der letzten Jahre: Band-Auflösungen haben ihren Schrecken verloren. Denn mittlerweile bleibt fast immer die angenehme Gewissheit, dass all die Helden der Vergangenheit früher oder später zurückkehren. Und das ganz ohne mit halbgaren Veröffentlichungen am eigenen Legendenstatus zu sägen.

San Franciscos GAMEFACE kann man getrost als Giganten bezeichnen und untertreibt immer noch maßlos. Es sind Bands wie diese gewesen, die dafür sorgten, dass Hardcore-Kids plötzlich auch melodischere Gefilde für sich entdeckten. So nach dem Motto "was auf Revelation erscheint kann nicht schlecht sein, also gleich mal reinhören". Musiker, die im Hardcore und Punk der späten 80er verwurzelt sind, haben eben einen Vertrauensvorschuss. Und im Fall von GAMEFACE auch vollkommen zurecht, denn seien wir mal ehrlich: diese Band hätte mit ihren Emo-Rock Hymnen auch nach Höherem streben können, fühlte sich aber in den kleinen Clubs immer am wohlsten. "Always On" läuft bei mir noch heute regelmäßig - allein schon deshalb, weil KEINE ANDERE BAND danach so klang wie die Mannen um Jeff Caudill, der mit seiner saulässigen Stimme seit jeher einen großen Teil zur Klasse von GAMEFACE beiträgt. Nun sind sie also zurück und so pathetisch das klingen mag - "Come On Down" sorgt 7 Minuten lang für maximale Gänsehaut. Zum einen, weil man sofort in Erinnerungen schwelgt, zum anderen, weil einen die Klasse der beiden Songs in blanke Euphorie versetzt. Wenn das kommende Album "Now Is What Matters" (Release-Date 18.03.) auch nur ansatzweise an die Qualität der beiden Songs auf dieser Single herankommt, dann ist es jetzt schon ein Kandidat für die Top-Alben 2014.

Der Titel-Song beginnt in typischer GAMEFACE-Manier. Ein bisschen melancholisch, ja, "gefühlig" will man es nennen, doch dann nimmt der Song auch schon Fahrt auf und verwandelt sich Dank eines furiosen Gitarren-Leads zu einem echten Gute Laune Hit. Der Refrain sitzt und genauso die Gewissheit, dass GAMEFACE nichts verloren haben. Weiter geht's mit dem straight nach vorne preschenden "The Only Chance We Get" und auch hier stimmt einfach alles. In diesem Fall werden die Endophiene gleich von der ersten Sekunde an von der Leine gelassen, sprich, man kriegt das Grinsen einfach nicht mehr aus dem Gesicht. Zwar wären GAMEFACE nicht GAMEFACE wenn sie nicht auch hier zwischendurch den Fuß vom Gaspedal nehmen würden, doch am Ende mutiert der Song zu dem, was er schlichtweg ist: ein - man verzeihe mir das Wort - Party-Hit.

Meine Güte, meine Güte. Für 2014 sind viele Highlights angekündigt und mit "Come On Down" (bereits im November 2013 erschienen) wirft eine weitere Top-Veröffentlichung schon mal ihre Schatten voraus. Ich kann es jedenfalls kaum erwarten, dass GAMEFACE endlich auch auf Album-Länge zurück sind. Und bis es soweit ist, läuft "Come On Down" auf Repeat.
8,5 Punkte

TRACKLISTING
1. Come On Down
2. The Only Chance We Get

Autor

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Sascha

Autoren Bio

http://www.shocksmusic.bandcamp.com