Plattenkritik

Grace - The Calling

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 01.01.1970
Datum Review: 18.04.2007

Grace - The Calling

 

 

Im Zeitalter von Myspace muss man sich als Rezensenten fast gar keine Gedanken mehr über die Beschreibung der Musik machen, da mit nur wenigen Klicks sich meist mindestens ein Song des hier besprochenen Werkes anhören lässt, der einem einen besseren Eindruck von einer Band verschaffen kann als irgendein Geschwafel irgendeines Schreiberlings, der dabei krampfhaft versucht die Musik zu beschreiben ohne dabei die Band ständig in irgendwelche Schubladen zu stecken. Ich werde es demnach kurz halten: Grace machen melodischen Straight-Edge Hardcore. Wobei heutzutage das „melodisch“ auch mit gern „modern“ ersetzt werden kann. Soll aber ausdrücken, dass anstatt einfach nur einen drückenden Hintergrund zu erzeugen sich die Gitarrenriffs auch einen hohen Wiedererkennungswert haben. Aber vermutlich habt ihr schon längst den Myspace-Player der Band am laufen.

Dass die Jungs erst im Herbst letzten Jahres ihr Demo unter die Leute gebracht hat und nun schon mit ihrem ersten Album unterwegs sind sollte man dabei ruhig als Qualitätsmerkmal ansehen. Denn das hohe Niveau des Demos kann „The Calling“ locker halten. Furios startet der Silberling mit dem knackigen „Bear Mosh“. In dem Song zieht man dann schon so ziemlich alle Register: Geschwindigkeit, dicke Crew Vocals, den bereits erwähnten Instrumententeppich und dazu ein Text wie „This is our music / this is our time / this is our message / this is our life“. Nach anderthalb Minuten läutet ein Snareschlag schon in den Nachfolger „Yesterday’s Gone“ ein. Einer der beiden Songs, welche die zwei Minuten Grenze knacken, wenn auch knapp. Viel Zeit zum Luftholen bleibt dem Hörer also nicht.

Selbst wenn man sich musikalisch immer im gleichen Gebiet aufhält, lösen sich die fast 18 Minuten „The Calling“ schon nach wenigen Hördurchgängen in die einzelnen Lieder auf, was nur für die Songs spricht. Die durch ihre Aufnahme im Kohlekeller Studio ( Under Siege, Final Prayer) auch noch im optimalen Gewand daherkommen.

Nun kann man vielleicht an den mir persönlich nicht ganz liegenden Artwork rummäkeln (es erinnert mich an eine Mischung aus dem Cover von Bane’s „Give Blood“ und Hitchcocks „Die Vögel“) oder ich hörte auch schon Leute sagen ihnen seien die Lyrics zu platt... man kann es aber auch sein lassen. Denn im noch jungen Jahr könnte dieses Album ein Highlight im deutschen Hardcore werden.

Autor

Bild Autor

Christian

Autoren Bio