Plattenkritik

Grind Inc. - Lynch And Dissect

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Release Date: 21.05.2010
Datum Review: 27.06.2010

Grind Inc. - Lynch And Dissect

 

 

Brutaler Death Metal muss nicht zwangsläufig aus den USA kommen, zumal GRIND INC. seit Jahren und vier Alben überragende Qualität liefern. Auch „Lynch And Dissect“ steht nicht im Schatten des letzten Outputs „Sudden State Of Hate“ (2008), obwohl sich Veränderungen in den Sound der Krefelder eingeschlichen haben. Zunächst ist Voxkiller Tom Strater nicht mehr von der Partie, ergo fehlen dem Quartett anno 2010 die hohen Gesangseinlagen. Damit ist der Weg frei für Christoph Mieves, der mit seinen abgrundtiefen, hasserfüllten Growls (die an Steve Tucker, dem exMORBID ANGEL Fronter, erinnern) die Planierraupe dirigiert. Dass es sich bei dem Rest der Mannschaft um Instrumentalisten handelt, die höchst technischen Ansprüchen genüge tun, dürfte sich seit Bandgründung 2001 im Todesbleisektor auch außerhalb NRWs herumgesprochen haben. GRIND INC. treten in der Absicht an, möglichst brutalen Stuff mit einer gehörigen Groove Kante zu spielen, lassen dabei die Eingängigkeit, aber auch nicht das nötige Quentchen Langlebigkeit verursacht durch progressive Ausflüge vermissen. Herausgekommen abermals mit „Lynch And Dissect“ ein Album, dass von vorn bis hinten stimmig den deutschen Death Metal international repräsentiert. Stellt euch dynamisch nach vorn rotzende MORBID ANGEL/SUFFOCATION/SKINLESS vor, dann habt ihr eine Vorstellung vom klanglichen Universum der Jungs. Auch die Produktion unterstreicht mit ihrer geballten Wucht dieses Verständnis, wo wir bei der zweiten Veränderung wären, denn der Ton ist etwas dichter, kompakter und letztlich durchschlagender geworden. Die brutale Atmosphäre wird zu keiner Zeit fallen gelassen, zum Ende hin schnürt sich die Kehle ob der Trockenheit des drohenden Unheils ab. Da dann on top auch noch hin und wieder melodischen Sequenzen die Tür geöffnet werden, haben GRIND INC. ihr Repertoire weiterhin nach vorn gettrieben und verfeinert. Daher sind sie ohne wenn und aber eine der besten Death Metal Bands, die wir zur Zeit in petto haben.

Tracklist:
01. Stillborn Paradise
02. Lynch And Dissect
03. Beyond Recognition
04. Damned To Vengeance
05. Praise The Light
06. Unasked Heirs
07. Decimate
08. Forced To Consume
09. The Debate From Within

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Clement

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Ich fühle mich zu alt