Plattenkritik

Gwar - Bloody Pit Of Horror

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Info

Release Date: 12.11.2010
Datum Review: 26.11.2010

Gwar - Bloody Pit Of Horror

 

 

"Fäkalsprache, Sadomasochismus, Nekrophilie, Pädophilie, Paraphilie, Sodomie, Feuerspucken, heidnischen Ritualen, Satanismus, Hinrichtungen, Kämpfen, Foltern, Vergewaltigungen, Rassismus, antichristlichem Verhalten, Selbstmord, Drogenkonsum, Alkoholismus und anderen kontroversen, politischen und moralisch umstrittenen Themen." Soweit der Pressetext "frei nach Wikipedia" zum neuen GWAR Release Bloody Pit Of Horror.

Um ehrlich zu sein bin ich persönlich mit GWAR nie so wirklich warm geworden. Klar, als man Jung war, da waren die Kostüme und die Bühnenshow beeindruckend, da war jedes Konzert einfach ein Erlebnis. Mit den Jahren kam für mich allerdings die Erkenntnis hinzu, das GWAR auf Platte eine Menge Durchschnitt bieten. Außerdem muss ich gestehen, dass ich den Gimmick des "Verkleidens auf der Bühne" mittlerweile ziemlich affig finde. Egal bei welcher Band.

Der vierteilige Epos namens The Bloody Pit of Horror mit dem die Platte losgeht steht dabei symptomatisch für den Rest der Songs: Part 1: Cool!, Part 2: Langweilig!, Part 3: Murks!, Part 4: Cool! Alles schwankt zwischen "Cool!" und "Schlecht!" Wirkliche Highlights gibt es quasi garnicht. Klar kann man Kalauer-Granaten wie Tick-Tits oder Beat You To Death sicher Spitze in gemütlicher Runde nach den sechsten Bier mitgröhlen, insgesamt bleibt die Ausbeute an dem was hängen bleibt dann aber doch eher Mau. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass das letzte Album Lust In Space gerade mal ein Jährchen her ist. Und schon so manche Band hat sich mit einem Schnell-Schuss ins Knie geschossen. GWAR scheint genau das gerade passiert zu sein.

Natürlich gibt es auch ein paar Songs die musikalisch positiv hervorstechen, wie You Are My Meat! oder KZ Necromancer. Textlich hauen diese dann aber wieder besonders stark auf die "Pseudo-Skandal-Trommel" und sowas finde ich einfach sau langweilig. Für Fans ist Bloody Pit Of Horror sicher ein solides GWAR Album. Leute die über Texte wie "Paris Hilton fucked a Donkey!" lachen können sind sicher auch bei der richtigen Band gelandet. Für mich ist das Album allerdings absolut langweilig und uninspiriert und genau wie die ganze Bühnenshow nur noch ein Mittel zum Zweck, um Pseudo-Skandale zu provozieren. Es soll ja auch Amerikaner geben die HEAVEN SHALL Burn Shirts tragen ohne die Band einmal gehört zu haben, nur weil man mit diesem Schriftzug die Konservativen so schön provozieren kann. Ich bin für sowas definitiv zu alt.


Tracklist:
1. The Bloody Pit Of Horror - Pt. 1: Zombies March!
2. The Bloody Pit Of Horror - Pt. 2: Come The Carnivore
3. The Bloody Pit Of Horror - Pt. 3: A Gathering Of Ghouls
4. The Bloody Pit Of Horror - Pt. 4: Storm Is Coming
5. Tick-Tits
6. Beat You To Death
7. You Are My Meat
8. Hail, Genocide!
9. KZ Necromancer
10. The Litany Of The Slain
11. Sick And Twisted

Autor

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Georg

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