Plattenkritik

HIGH HOPES - Sights & Sounds

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 05.02.2016
Datum Review: 08.01.2016
Format: CD Digital

Tracklist

 

01. Pale Blue Dot
02. The Callout
03. Revelation
04. Vanguard
05. MLK
06. Nostalgic Thoughts
07. Manipulator
08. Defender
09. The Greater Plan
10. Sights & Sounds

Band Mitglieder

 

Nick Brooks: Vocals
Nathan Pryor: Guitar
Krishan Pujara: Guitar
Daryl Pryor: Drums
Shaun Flanagan: Bass

HIGH HOPES - Sights & Sounds

 

 

Achja, ich wollte dieses Album wirklich gut finden, ich hatte sozusagen high hopes. Die Grundvoraussetzungen dafür sind eigentlich durchaus gegeben. Nach einem kurzen Intro ballert der Opener "The Callout" energetisch aus den Boxen und macht gleich die Marschrichtung klar. Der melodische Metalcore der Briten bewegt sich irgendwo in der Schnittmenge aus THE GHOST INSIDE, STICK TO YOUR GUNS und älteren PARKWAY DRIVE; das ist zwar nicht unbedingt innovativ, es gibt aber sicherlich weitaus schlechtere Bands an denen man sich orientieren könnte. Auch handwerklich machen HIGH HOPES eigentlich alles richtig, die Krux des Albums liegt wie so oft an anderer Stelle. Denn trotz des vielversprechenden Ersteindrucks schaffen es die Herren leider zu keiner Zeit, aus dem Schatten der Szenevorreiter herauszutreten.

 

Ein Mangel an Eigenständigkeit alleine wäre ja noch nicht so tragisch, käme denn dabei trotzdem ein kurzweiliges Album heraus. Doch auch an dieser Front bleibt einiges zu wünschen übrig. Man leistet sich zwar nirgendwo einen wirklichen Griff ins Klo, doch es fehlt dem Songmaterial schlichtweg an Höhepunkten. Das Album plätschert trotz guter Ansätze viel zu oft einfach so vor sich hin, wirklich markante Passagen, die sich im Gehirn festsetzen und den Finger zur Repeattaste locken, bleiben größtenteils aus.

 

So hat man am Ende zwar nicht das Gefühl ein schlechtes Album gehört zu haben, aber es bleibt eben auch nicht viel mehr hängen als der Gedanke: "Hmm, klingt ja wie [Bandname hier einfügen]." Selbst nach mehreren Hördurchläufen könnte ich bis auf den Opener keinen Song nennen, der mir besonders im Gedächtnis geblieben wäre.

 

Etwas bedauerlich ist es schon, denn die stilistische Richtung von HIGH HOPES weiß durchaus zu gefallen und auch musikalisches Talent kann man den Briten nicht absprechen. Es mangelt allerdings bisher deutlich an einer eigenen Identität und an abwechslungsreichem Songwriting. Was nicht ist kann zwar noch werden, momentan bewegt man sich aber leider nur im Durchschnitt und schafft es nicht, aus der Menge ähnlich gearteter Bands herauszustechen. Schade.

 

Autor

Bild Autor

Hans

Autoren Bio

Meine großen Leidenschaften: Literatur und laute Musik. Plattenkritiken liegen nahe.