Plattenkritik

Hellyeah - Band Of Brothers

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Release Date: 13.07.2012
Datum Review: 16.09.2012

Hellyeah - Band Of Brothers

 

 

Hellyeah wollen sich also mit ihrer inzwischen dritten Platte an den Sounds der originiären Bands der Mitglieder orientieren: Mudvayne, Nothingface und Pantera. Leider ist der Band dieses Unterfangen nicht gelungen. Mehr als eine durchschnittliche aber gut produzierte Platte ist Band Of Brothers nicht geworden.

Hellyeah könnte man auch als „All-Star“ Band bezeichnen: Vinnie Paul von Pantera / Damageplan an den Drums, Chad Gray (Gesang) und Greg Tribett (Gitarre) von Mudvayne, Tom Maxwell (Gitarre) von Nothingface sowie Vinnies Kumpel aus Damageplan Zeiten Bob Zilla am Bass zählen zu den Bandmitgliedern. Nach den ersten zwei Alben, die sich ganz bewusst von den Vorgänger Bands distanziert haben will man sich im Lager Hellyeah wieder auf die Roots besinnen und all die Pantera, Mudvayne und Nothinface Fans all das liefern was sie von ihren Idolen ohne jegliche Innovation erwarten. Bösartige Zungen würden behaupten: Marktanalyse durchführen, Produkt entwickeln, laut bewerben, veröffentlichen. Besinnt man sich jedoch auf die Tatsachen so stellt man fest, dass Band Of Brothers ausser einer richtig fetten, glasklaren und druckvollen Produktion und Anleihen an die wirklich gute alte Zeit nichts weltbewegendes bietet. Gemessen an den gesteckten Zielen fehlt es der Band und der Platte an der unberechenbaren Genialiät des Dimebagschen Gitarrenspiels, der Testosteron geschängerten Asozialität eines Phil Anselmo und zudem dem Gespür für gute Melodien wie man sie aus dem Hause Mudvayne kennt. Zudem kann Bob Zilla am Bass niemals das Level von Shawn Barclay erreichen. Schade ist zudem, dass Chad Gray mit einem wirklich guten Gesangsorgan versehen ist, aber er meist verzerrt schreiend auf der Platte zu hören ist. Erst beim Song „Between You And Nowhere“ ist einmal zu hören was der Mann wirklich kann. Am eklatantesten fällt jedoch bei der Gitarrenarbeit auf, dass es für Hellyeah nicht vorteilhaft ist, sich ständig an der Vergangenheit anzubiedern: Greg Tribett und Tom Maxwell erreichen mit zwei Gitarren zu keiner Zeit die Durchschlagkraft und Kreativität welche Dimebag Darrel an den Tag gelegt hat. Anstelle von Killer Riffs der Marke „Becoming“ liefern die beiden lediglich uninspiriertes Gestampfe und Geshreddere aus der Kategorie „Stumpf ist Trumpf“ ab.

Zusammenfassend muss man feststellen, dass Pantera in der Champions League und Mudvayne sowie Nothingface in der Bundesliga gespielt haben. Für Hellyeah bleibt da mit Bandstandort Texas aber nur die Kreisklasse Süd übrig. Vinnie Paul sollte entweder endlich mit dem Kapitel Pantera abschliessen und sich kreativ zu neuen Ufern bewegen ohne ständig Bezüge zu Pantera zu suchen. Alternativ wäre natürlich auch ein Friedensschluss mit Phil Anselmo, welcher mit Down konstant auf höchstem Niveau veröffentlicht, wünschenswert ... ich würde mir durchaus eine Pantera Show mit Zakk Wylde an der Gitarre anschauen.

Autor

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Michael P.

Autoren Bio

Allschools Gründer und Programmierer