Plattenkritik

Helmet - Seeing Eye Dog

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Release Date: 24.09.2010
Datum Review: 30.08.2010

Helmet - Seeing Eye Dog

 

 

Seit 1989 mischen HELMET nun schon im Musikgeschäft mit und haben neben sechs veröffentlichten Alben auch schon eine Trennung und Wiedervereinigung hinter sich. Nun bringen sie mit „Seeing Eye Dog“ ihr siebtes Album auf den Markt und wollen damit beweisen, dass sie es immer noch drauf haben. Leider ist diese Band, was wahrscheinlich auch an meinem Alter liegt, weitestgehend an mir vorbei gegangen. Daher werde ich das mir vorliegende Album auch unabhängig von seinen Vorgängern besprechen.
Musikalisch fährt man auf der Schiene des alternative Metal, der durch große Einspritzer jazziger Strukturen verfeinert wurde. Nachdem ich bei meiner Recherche zu der Band fast ausschließlich positive Kritik gelesen habe, war ich beim ersten Track „So Long“ doch etwas verwundert. Wirkt dieser doch eher durchschnittlich, ohne besonderen Drive und Sänger Page Hamilton klingt eher gelangweilt und nach einer verschleppten Erkältung, sehr ungünstig also für den Opener eines Albums. „Seeing Eye Dog“ wirkt dagegen schon etwas schwungvoller, vor allem durch einige nette Gitarrensoli, doch will Page Hamilton einfach nicht so richtig aus sich raus kommen, wie es mir scheint. Der nächste Track „Welcome To Algiers“ hingegen zeigt dann doch auch mal einen recht melodischen und eingängigen Gesang und kommt treibender und beschwingter daher. Jedoch bleibt dies einer der wenigen Höhepunkte auf diesem Output. „LA Water“ fischt dagegen eher in trüben Gewässern und erscheint durch immer gleiche Strukturen recht monoton und einlullend. Dagegen wirkt „In Person“ wie ein Hit, wird hier doch mal das eigentliche Potential von HELMET deutlich. Der Song wirkt rund und kann gesangstechnisch wie auch instrumental überzeugen. Mit „Morphing“ gibt es dann ein kleines rein instrumentales Zwischenstück, was irgendwie nicht so recht zum Rest des Albums passen will. Danach geht es mit „White City“ in gewohnt etwas quälender Manier weiter, denn Energie und Schwung wollen sich bei HELMET nicht wirklich einstellen. So plätschert auch dieses Stück eher müde vor sich hin, wobei die Melodie recht eingängig ist. Das folgende Beatles Cover „And Your Bird Can Sing“ wirkt leider auch irgendwie fehl am Platz und will einfach nicht zur Stimme von Page Hamilton passen.
Insgesamt handelt es sich bei „Seeing Eye Dog“ um ein recht solides Album, welches leider vermehrt etwas müde und uninspiriert klingt. Doch unter den eingefleischten HELMET Fans wird es bestimmt seine berechtigte Anerkennung finden. Für meinen Geschmack war es jedoch lediglich ganz nett.



Tracklist:
01. So Long
02. Seeing Eye Dog
03. Welcome To Algiers
04. LA Water
05. In Person
06. Morphing
07. White City
08. And Your Bird Can Sing
09. Miserable
10. She's Lost

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Wencke

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