Plattenkritik

High On Fire - De Vermis Mysteriis

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Release Date: 20.04.2012
Datum Review: 05.04.2012

High On Fire - De Vermis Mysteriis

 

 

Nach dem grandiosen „Snakes For The Divine“ 2010 sind HIGH ON FIRE nun zurück – mit im Gepäck „De Vermis Mysteriis“, ihr sechstes Studioalbum. Lyrisch ist „De Vermis Mysteriis“ ein Konzeptalbum geworden, welches sich mit einem zeitreisenden Jesus-Zwilling beschäftigt. Klingt abgefahren? Ist es auch. Aber selbst wenn man sich nicht mit diesem ausgesprochen interessanten Thema auseinandersetzt, bietet das Album einem noch genügend Unterhaltungswert.

Die größte Neuerung auf „De Vermis Mysteriis“ ist wohl, dass CONVERGE Saitenhexer Kurt Ballou (wie schon bei KVELERTAK, TRAP THEM oder TORCHE) dieses Mal die Produktion übernommen hat. Im Gegensatz zu ihrem letzten Output „Snakes For The Divine“ stellt Ballou die instrumentale Seite der Band in den Vordergrund und schraubt Matt Pikes Gesang, der auf dem Vorgängeralbum omnipräsent war, im Gesamtbild ein wenig zurück. Klanglich erscheinen HIGH ON FIRE dadurch ein weiteres Stück trockener und wilder - Der Gitarrensound ist messerscharf, das Schlagzeug donnert nur so und der Bass drückt heftig in die Magengrube.

Musikalisch gibt es bei HIGH ON FIRE natürlich wieder nichts zu beanstanden. Wie schon auf den vorherigen Veröffentlichungen bekommt man Sludge-Metal mit leichter Psychedelic-Rock-Schlagseite. Der Song, der am meisten überrascht, ist das Instrumental „Samsara“. Das Trio lullt den Hörer hier mit einer virtuosem Gitarren-Melodie und einem schier unendlich wirkenden, hypnotischen Bassspiel ein. Neben dem krachigen Opener „Serums of Liao“ sticht noch das im Tempo häufig variierende „Spiritual Rights“ und das progressive angehauchte „Kings Of Days“ heraus.

„De Vermis Mysteriis“ ist allein schon durch seine rauere - und dadurch passendere – Produktion ein besseres Album als „Snakes For The Divine“ geworden. HIGH ON FIRE fangen dadurch perfekt ihren Live-Charme ein.
Die Band prügeln einem auf „De Vermis Mysteriis“ die Songs nur so um die Ohren. Dies machen sie aber so elegant, dass man gewillt ist, diesen Höllentrip immer und immer wieder zu gehen. Mit diesem Werk stärken die Veteranen aus Kalifornien ihren Stand im Sludge-Metal Genre und zeigen der Konkurrenz – selbst wenn diese KYLESA heißt – nur die Rücklichter.


Tracklist:
1. Serums of Liao
2. Bloody Knuckles
3. Fertile Green
4. Madness of an Architect
5. Interlude
6. Spiritual Rites
7. King of Days
8. De Vermis Mysteriis
9. Romulus and Remus
10. Warhorn

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Manuel

Autoren Bio

Ich schreibe Artikel. Manchmal schlecht, manchmal gut, immer über seltsame Musik.