Plattenkritik

Hörbuch - Helge Schneider - Die Memoiren des Rodriguez Faszanatas . Bekenntnisse eines Heiratsschwindlers

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Release Date: 01.01.1970
Datum Review: 28.05.2007

Hörbuch - Helge Schneider - Die Memoiren des Rodriguez Faszanatas . Bekenntnisse eines Heiratsschwindlers

 

 

Es ist bereits sein viertes Hörbuch, dass er selbst zu seinen gleichnamigen Romanen veröffentlicht. Hätte ich das bloß früher gewusst… Manch langweilige Autofahrt hätte sich somit zu einen Feuerwerk an guter Laune mausern können. Nun aber erzähle ich erst einmal von meiner Begegnung mit Rodriguez Faszanatas, einem charmanten Spanier. Er lebt in einer bescheidenen Behausung in der Innenstadt Barcelonas und hat sich einen außerordentlich lukrativen Beruf ausgesucht. Herr Faszanatas ist Heiratsschwindler – spezialisiert auf meist ältere oder verwitwete, in jedem Fall aber liebesbedürftige Damen.

Helge Schneider spinnt sich gewitzt in dieses Leben hinein und erzählt in jedem Kapitel in Kurzgeschichtenform von Begegnungen mit Damen und deren kalkuliert tragischen Enden. Hinterlistig schmuggelt er sich mit Komplimenten in deren Leben indem er den reichen, charmanten Gentleman spielt. In Windeseile überschreiben sie ihm ihr gesamtes Vermögen und er lässt sie kaltblütig sitzen. So passierte es nicht selten, dass er sich nach überzeugender Vorstellung als buckliger Alleinerbe vor dem Grab einer Millionenschweren wieder findet. Und funktioniert das einmal nicht ganz nach seinen Vorstellungen – man kann sich ja mal nicht so sympathisch sein, soll es ja geben – dann erledigt das Schicksal den Rest. So war es zum Beispiel, dass er sich mit einer entsetzlich langweiligen Dame auf Kreuzfahrt befand und keinen Weg wusste aus dem Schlamassel. Der Wind kam Rodriguez Faszanatas zur Hilfe und fegte die Dame über die Rehling.

Das komische ist hierbei nicht einmal unbedingt die Story, obgleich man wirklich denken könnte, es handele sich um eine Autobiographie. Vielmehr treibt mich die seltsame Betonung einzelner Wörter des geschätzten Helge Schneider immer wieder regelrecht dazu in schallendes Gelächter auszubrechen - besonders wenn auch er selbst an manchen Stellen über sein Gelesenes schmunzeln muss. Nun ist es ja so, dass sich bei Helge Schneider die Geister scheiden. Entweder man findet ihn zum schreien komisch, oder eben einfach doof. Wer sich jetzt also eher der ersteren Riege zugehörig fühlt, dem kann ich dieses Hörbuch nur wärmstens empfehlen. Genial!

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Rebecca

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