Plattenkritik

Holmes - Have I Told You Lately That I Loathe You

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Info

Release Date: 18.06.2010
Datum Review: 26.06.2010

Holmes - Have I Told You Lately That I Loathe You

 

 

Titel und Label dieser Platte führen zweierlei in die Irre. Zum einen erscheint das Album von HOLMES auf Blackstar Foundation, einem Label, welches zuweilen mit rumpelndem Mathcore glänzt, nun aber eben verschlafenen Americana, gewürzt mit einer belebenden Portion Indie-Folk, vorlegt. Zum anderen weil der tolle Titel „Have I Told You Lately That I Loathe You“ ein gewisses Maß an Zorn verspricht, jenes Maß aber nicht erfüllt.

Vielmehr konzentrieren die Schweden sich darauf, nicht so zu klingen, wie traurige Schweden eben klingen und das gelingt ihnen ziemlich gut. Das Ziel könnte Kanada sein, man positioniert sich zunächst aber eisern vor der Grenze. Dort spielt man sich durch langsamen Folk, behängt jenen mit einer tiefen Traurigkeit und vielen Instrumenten und vollzieht mitunter wunderschöne Momente („I Still Remember“). Und wie das eben so ist: Sehnsüchte werden besungen, man trauert ein bisschen und auch sonst spielen HOLMES bewährtes und bekanntes auf überdurchschnittlichem Niveau herunter. Trotzdem ist die Platte ab einem gewissen Maß einfach zu brav, etwas zu unscheinbar. Besonders zu empfehlen ist trotzdem der Kauf, denn man wird mit einem schönen Digipack belohnt, welches ein Booklet beinhaltet, in welchem die Bandmitglieder unglaublich liebevoll aufgezeichnet sind. Und da ist auch der abschließende Satz schnell assoziiert: Liebevoll, zu brav, schön.

Tracklist:

1. True Lies
2. Voices And Vices
3. I Still Remember
4. Afar
5. MAlysz
6. The Strangest Calm
7. 46
8. Olis
9. Blod
10. A Bad Aubade
11. Breathing

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Raphael

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