Plattenkritik

Hopeless - Dear World

Redaktions-Rating

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Release Date: 01.01.2009
Datum Review: 01.03.2010

Hopeless - Dear World

 

 

Schon nach den ersten 40 Sekunden von „Dear World“ weiß der Hörer was ihn erwartet. Hoffnungslose Lyrics, treibenden Hardcore und druckvolle Chöre im Stile von LIFE LONG TRAGEDY und CARPATHIAN. So überraschend und neu wie abgestandenes Wasser. Aber einen großen Unterschied zum kürzlich diskutierten ALMOST HOME Album haben HOPELESS parat – die Verpackung.

Zu „Dear World“ ließe sich ähnliches sagen, wie zu „Closure“. HOPELESS geben sich Mühe, auch wenn sie in den Momenten, in denen sie nicht nach LIFE LONG TRAGEDY klingen, eben nach ihren Homies von CARPATHIAN klingen. Stets betont hoffnungslos, stets betont depri – wie das derzeit eben soll. Da gibt es auch wenig zu rütteln, was der Originalität natürlich an Bedeutung raubt. Die Produktion von „Dear World“ ist dabei noch der sympathischste und unangreifbarste Punkt, da sie zum einen druckvoll, zum anderen aber auch holprig klingt. Songs wie „The Outside“ oder „Sleepwalkers“ bekommen dadurch gleich einen netten Authentizität-Punkt und lassen sich angenehm anhören. Aber, werden einige Leser nun brüllen, die ALMOST HOME kam ja mit bloß 4 Punkten weg. Warum bekommt „Dear World“, auf die ich bis auf produktionstechnische Fragen nur eintrete, 6 Punkte?

HOPELESS machen grundlegend auf „Dear World“ alles ein bisschen gut und richtig. Man nimmt ihnen, dafür, dass sie die x-te deprimierte und lebensunmotivierte Band des Genres sind, ihre Verzweiflung ab und hört sich gerne rein in die existenziellen Probleme der Australier. Den bitteren Nachgeschmack in Form von „das hab ich schon tausendmal gehört“, nimmt man da schon mal in Kauf, auch wenn es oft nervt, zu wissen, dass man diese Platte eigentlich schon im Schrank stehen hat. Eben das Gleiche Problem, das ich auch bei ALMOST HOME hatte. Was bei den Einen eben „solide“ und „nett“ ist, ist bei den Anderen die Frage nach der Berechtigung. Selbstverständlich muss es Platten wie „Dear World“ oder „Closure“ geben, selbstverständlich sind diese Bands nicht minder talentiert wie ihre offensichtlichen Vorbilder. Aber die Bands müssen sich eben verkaufen. Und um nun zum Punkt zu kommen: „Closure“ von ALMOST HOME konnte sich mit seinem staubtrockenen Inselcharme eben nicht verkaufen. „Dear World“ hingegen klingt zuweilen arg kopiert, dafür aber immer frisch und, wie es ein nochmal anderer Teil von Lesern nennt: „Nett“. Und damit – 6 Punkte.

Tracklist:

1. Dear World
2. Lullaby
3. The Factory
4. Driftwood/Don’t Try
5. Fiction
6. Disappear Here
7. Young Wolves
8. Sleepwalkers
9. The Pact
10. The outisde
11. Oceans

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Raphael

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