In letzter Zeit scheinen immer mehr Bands aufzupoppen, die nach dem Prinzip Hardcore+X funktionieren, wobei das X selbstverständlich nicht für penetrante Lifestyleberatungen steht, sondern für Dancepunk, Wasauchimmercore und natürlich dem guten, alten Rock and Roll.
Die Schweizer HOUSTON SWING ENGINE aus Lausanne gehören zu letzterem und machen ihre Sache erstaunlich gut.
Dabei sollte man denken dass, das was hier abgezogen wird nur ein lauer Aufguss von Genrekonventionen ist, nur sind die Songs dafür zu gut. Zu druckvoll. Zu Überzeugend. Überall merkt man Stoner-Rock Einflüsse, manchmal ein wenig KILLING JOKE und MC5 mit Metalcore light. Im dreiteiligen Sleazy Division (Petite Mort) wird aus dem Off gebrabbelt, wie zu alten SOAD Zeiten. Neben ziemlich offensichtlichen auf die Fresse Rockern wie My Velvet Hostage kommen Songs wie When I Come All Over You nicht zu kurz, die neben brachialen Riffs eben auch clevere Brüche und Soundfrickeleien aufstellen, manches Mal sogar bluesig, meistens jedoch äußerst unterhaltsam.
HOUSTON SWING ENGINE machen Spaß und das ist nicht selbstverständlich. Ihr Ansatz Metalcore in einen (gleichberechtigten) Topf mit diversen anderen Genrespäßen zu werfen zahlt sich aus und gefällt eben auch Leuten, die sonst eher wenig mit so etwas anfangen können. Wie etwa mir.
Tracklist:
1. My Velvet Hostage
2. Transitional State Of Joy
3. New Wave Hookers
4. Murder, Murder
5. Kiss It Goodbye
6. Entre Hommes
7. Sleazy Division (Foreplay)
8. Sleazy Division (Petite Morte)
9. Sleazy Division (The Charge)
10. Chessmate, Fucker!
11. When I Come All Over You
12. Odin
13. Everything Fades (In Filthy Hearts)
14. Meta A Tots Els Hostages