Plattenkritik

I Am Bones - The Greater Good

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Release Date: 21.09.2007
Datum Review: 17.09.2007

I Am Bones - The Greater Good

 

 


Morningside Records / Cargo

Johannes Gammelby ist einer dieser Leute, denen man ihren angeblichen Wahnsinn nicht abnimmt. Vielleicht ist das ja gerade der Sinn der ganzen Sache. Er ist subtil. Oder die Wahrheit ist viel langweiliger und sieht nicht halb so gut auf dem Papier aus. Wie auch immer die Sachlage im Fall Gammelby sein mag, das Exzentriker Image gibt eine herrliche Entschuldigung ab, jeden möglichen Quatsch zu veranstalten, und dafür nicht gleich gerümpfte Nasen zu kassieren. Auch wenn sich die Exzentrizität in ziemlich bodenständigem Liedgut äußert.

Das Debüt „Wrong Numbers Are Never Busy“ war ein Paradebeispiel manischen Lo-Fi Kammer Pops und jetzt wendet sich der Däne eben dem Lo-Fi Rock zu. Dank einer Band, deren Mitglieder sich wie ein Sammelsurium einer Outsider Komödie lesen (ein Jazz Drummer, dem die Jazz Szene Angst macht, ein übereifriger 1er Schüler an der Gitarre und ein Tischler als bodenständiger Bassist), gelingt „The Greater Good“ das Vorhaben. Noch mehr als beim letzten Mal drängen sich Vergleiche mit FRANK BLACKs wütendem anti-Gesang auf, die Gitarren kreischen lauter, die Slacker Romantik weicht STROKES Rock aus den metallisch hallenden Garagen des Nordens. Die lustigen Bandwurm-Songtitel blieben bei diesem Prozess zwar ein wenig auf der Strecke, das hämische Grinsen Gammelbys kann man bei „The Masterplan“ trotzdem heraushören. Mit so viel Spaß wurden selten hard-rockende Monumentalriffs mit New Wave Bassläufen und Funk vermischt. Ganz die Finger lassen vom Pop kann I AM BONES dann aber doch nicht. „The Good Son“ greift sowohl bratzige Elektrobeats auf, als auch sonnengebräuntes Gitarrengedengel. Diese 2 Minuten reichen, um zu zeigen, wo die wahren Stärken Gammelbys liegen. Das Rock Experiment darf man aber als durchaus gelungen bezeichnen. Jetzt aber schnell etwas Exzentrisches nachschieben, sonst könnte jemand auf den Gedanken kommen, man würde es mit einem seriösen Rocker zu tun haben.

Tracklist:

1. Home Is The One Corner Of Hell That Didn't Catch Fire
2. Zeitgeist
3. Let’s Leave The City
4. The Masterplan
5. The Main Thing Is To Keep The Main Thing The Main Thing
6. The Arsonist
7. Walk, Don’t Run
8. Cotton Fever
9. Baby, Together We Can Live With Ourselves
10. Motivational Speech For Suicidal People
11. King Grounded
12. The Good Son

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Dennis

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