Plattenkritik

Infinite Livez Vs Stade - Art Brut Fe De Yoot

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Info

Release Date: 16.02.2007
Datum Review: 13.03.2007

Infinite Livez Vs Stade - Art Brut Fe De Yoot

 

 

Ein Electro-Jazz Duo (STADE) kooperiert mit einem Rapper (INFINITE LIVEZ). Ergebnis: Spaced-Out Weirdo Hip-Hop für die ganz tapferen unter uns. Ziel war es etwas einzuspielen, das total neu und merkwürdig klingt. Zumindest der Anspruch der Merkwürdigkeit wurde erfüllt, wobei die leider auch nicht unbedingt als etwas Interessantes und Neuartiges anzusehen ist, sondern einfach nur als unglaublich nervtötend INFINITE LIVEZ rappt, röchelt und hustet über die teils dissonanten Tracks, die für die meisten Hörer von Musik so weit entfernt sind, wie Stretch-Limousinen von der Erfüllung des Kyoto-Protokolls.

Am ehesten erinnert „Art Brut Fe De Yoot“ noch an GNARLS BARKLEY oder TV ON THE RADIO, wobei die Vergleiche schon hier hinken, denn das Ziel der genannten Referenzen bleibt immer noch (zumindest im letzteren Fall) anspruchsvolle Popmusik. Hier jedoch scheint die Merkwürdigkeit und Innovation nur um ihrer selbst willen angestrebt worden zu sein. „Right Here, Right Now“ ist dann wieder so ungewohnt und experimentell, dass es schon wieder komisch wirkt. Die Loops und Soundeffekte mit einem immer deutlicher werdenden Beat sind zwar an sich ganz witzig, aber auf Albumlänge gezogen verkommt es einfach zu einer störenden Klangkulisse. Nur wenige Momente sind wirklich erträglich („so etwa The Ballad Of Baby Man“, das kaum ins Konzept passt, dafür angenehm souligen Rap bietet).

Was muss man eingeworfen haben, um da mit Freude durchzusteigen? Und was noch viel wichtiger ist: Was muss man eingeworfen haben, um überhaupt auf die Idee gekommen zu sein, so etwas zusammenzuzimmern. Das verdient Respekt und zumindest die Titel verraten einen interessanten Sinn für Humor. Ich wäre aber nicht überrascht, wenn „Art Brut Fe De Yoot“ in New Yorker Underground Gallerien für moderne Electroclash-Werke rauf und runter liefet. Für alle, die (keinen unfreiwilligen) Spaß beim Musikhören erwarten, ist das aber eher das Falsche. Word!


1. Intro
2. (^_^)zzZ
3. The Taste of Jazz to Cum
4. Unbiased Reductionism in 21st Century Music Practices
5. webcamwoman.co.uk
6. Right Here, Right Now feat. Joy Frempong
7. The Confessions of a White Backing Band
8. The Ballad of Baby Man feat. Pascal Auberson
9. Artyfartypartynazi feat. Joy Frempong
10. Track 10
11. From Now On Things Are Gonna Be Different””

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Dennis

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