Plattenkritik

Johnny Cash - The Legend Of Johnny Cash: Ring Of Fire Vol. II

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Release Date: 23.02.2007
Datum Review: 06.03.2007

Johnny Cash - The Legend Of Johnny Cash: Ring Of Fire Vol. II

 

 

Tja, was soll man da noch sagen. Nichtsahnend öffne ich den Briefumschlag und wessen durchdringender Blick trifft mich ein weiteres Mal? Genau, der Blick des legendären JOHNNY CASH. Und bevor ich den Silberling in die Anlage schiebe, frage ich mich: ‚Wie viele unbekannte Songs kann es denn bitteschön überhaupt noch geben…?’. Die Frage ist aber viel mehr: Sollte ich in den nächsten Minuten überrascht werden? Vielleicht nicht von einer neuen, aber dafür interessanten Trackliste. Und zum Glück fällt die Antwort positiv aus.

„The Legend Of Johnny Cash: Ring Of Fire Vol. II” zieht sich durch sechs Jahrzehnte und vier verschiedenen Plattenfirmen (Sun, Columbia, Mercury und American). Ähnlich wie die Compilation zum gleichnamigen Film „Ring of Fire – The Legend of Johnny Cash“ führen uns diese 20 Tracks durch alle Abschnitte CASH’s turbulenten Lebens und bringen ein Stück Countrygeschichte in unsere Gegenwart.

Angefangen hat alles in den 1950ern. Damals bei dem Label Sun nahm er unter anderem die ersten vier Tracks auf dieser Platte auf, die schon damals weit oben in den Countrycharts zu finden waren. Seinen ersten Nr.1 Hit „Don´t Take Your Guns To Town“ hatte er dann 1959, damals bereits auf Columbia beheimatet. In den 1960ern ging es dann rebellisch weiter. 1966 schien er am Ende, zerstört von Drogen und Eheproblemen, bis er die mit ihm seelenverwandte June Carter traf und heiratete. Prompt nahmen sie zusammen das Duett „It Ain´t Me, Babe“ auf. Des weiteren findet man auch den Song „Girl From The North Country“ auf dieser Compilation, den JOHNNY CASH zum Ende der 60er zusammen mit BOB DYLAN eingesungen hat. Das Duett erschien damals auf DYLAN’s Country-Album „Nashville Skyline“. Dann, bei den letzten sieben Tracks ist er zu dem geworden, was wir lieben. Zerbrechlich hört er sich an, gebeutelt von Alter und leidvoller Erfahrung. Und trotzdem jubelt man ihm zu. Denn er ist das Original. Vorbild für alle Emokids unserer Generation. Denn nur wer wirklich viel Schmerz erlebt hat, kann auch anständig darüber singen.

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Rebecca

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