Plattenkritik

Jungle Rot - Terror Regime

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Release Date: 22.03.2013
Datum Review: 20.03.2013

Jungle Rot - Terror Regime

 

 

Es kam schon etwas überraschend, als JUNGLE ROT bei Victory Records anheuerten. Der old schoolige Death Metal der Band aus Wisconsin will so gar nicht in das auf „Ausverkauf“ ausgerichtete Roster passen. Aber das vor kurzem als remasterte Version wieder veröffentlichte, längst vergriffene Erstlingswerk „Skin The Living“ [der Übertrack „Tomb Of Armenius“ war auf dem zweiten Deftone-Sampler (Vorgänger des Legacy’s) enthalten und ließ kurz die Welt anhalten!] muss als Entschuldigung für den Labelaufdruck auf der Rückseite herhalten. Mal unabhängig davon erschien bereits 2011 das schwache ”Kill On Command” auf Victory Records. Vielleicht bekommen die seit 1994 unter dem Banner JUNGLE ROT Agierenden aber im Grunde nur mit der Konstanten Dave Matrise (Vocals/Guitar) ausgestatteten Deather jetzt endlich etwas mehr Aufmerksamkeit, die ihnen seit ihrem Überalbum „Slaughter The Weak“ (1999) gebührt.

Wie auch immer, JUNGLE ROT (der Begriff stammt aus dem Vietnam Krieg, da vielen Soldaten wegen der Feuchtigkeit von unten die Füße wegfaulten…) sind wieder auf dem Kriegspfad und beackern auf Album Nummer 7 ihr gewohntes Terrain. Will heißen: Groove betonter, einfach strukturierter, sehr brachialer und meist im walzendem Tempo gespielter Death Metal, der aufgrund der Durchschlagskraft an BOLT THROWER und SIX FEET UNDER (vor allem an die ersten 3 Outputs) erinnert und auch mal thrashig aufbrausend wie SLAYER sein kann. Die Mankos der Alben in der mittleren Schaffensphase waren Monotonie und das Fehlen von Höhepunkten, „Terror Regime“ hingegen ist wieder etwas break-lastiger und damit auch abwechslungsreicher und auch spannender geworden. Der Titeltrack soll stellvertretend dafür herhalten, denn innerhalb des Songs geht es wie auf einer übersichtlichen Achterbahn inklusive Schwindelgefühle und das Kreischen vor Aufregung zu. Zwar kann das hohe Niveau nicht durchgängig gehalten werden, aber das Stimmungsbarometer bei Absinken immer wieder durch Dave Matrise in seiner Eigenschaft als einer der besten Death Metal-Grunzer aufgefangen. Insgesamt kann somit attestiert werden, dass das neue JUNGLE ROT Output den Death Metalk schwängert, ihn aber nicht dick werden lässt. Genau das richtige also, um dem Winter Lebewohl zu sagen und den Frühling gehörig in die Nüsse zu treten.


Tracklist:
1. Voice Your Disgust
2. Terror Regime
3. Utter Chaos
4. I Am Hatred
5. Blind Devotion
6. Scorn
7. Rage Through the Wasteland
8. Ruthless Omnipotence
9. I Don't Need Society
10. Carpet Bombing
11. Pronounced Dead

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Clement

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Ich fühle mich zu alt