Plattenkritik

Jupiter Jones - Holiday In Catatonia

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Release Date: 22.05.2009
Datum Review: 10.05.2009

Jupiter Jones - Holiday In Catatonia

 

 

Und eines vorweg: Jeglicher Fanboy-Boni sei ausgeblendet. Ich nahm mir für dieses Album fast 2 Monate Zeit, bevor ich darüber nun urteile. Ich habe mich rein- und wieder rausgehört, ich habe es verschlungen und wäre fast dran erstickt. Am Ende bin ich doch ganz zufrieden. Ja, sehr sogar.

Leicht hatten Jupiter Jones es nicht. Nach dem grandiosen „Raum um Raum“ fand sich jahrelang kein Label und irgendwie schien sich keiner für die Herren zu interessieren. Im Alleingang wurde die „Tapete“ dann veröffentlich und wurde gleich ein Hit. Die nachfolgende …leise DVD überbrückte dann die Wartezeit zum jetzigen „Holiday in Catatonia“. Und was soll man sagen? Das Album ist durch und durch ein JJ Album geworden. Nicht zuletzt wegen zwei der besten Songs, die je geschrieben wurden.

„Das zu Wissen“, dem Opener und „Und dann Warten“, dem Schlusslicht nämlich. Diese Songs stehen repräsentativ für die Band, sind Aushängeschilder und einfach nur Genial. Kann erst genannter durch die wütende und ausgereizte Stimme von Sänger Nicholas punkten, kann es „Und dann warten“ durch den gegensätzlichen Kontrast. Sensibel und gebrochen klingt er, mit viel Hoffnung getragen in ein wunderschönes Akustik-Stück welches man auch schon von der Chinaski Jugend (Nicholas in Solo) kannte. Ebenso wie „Was anders war“. Das Stück pendelt zwar knapp an der Kitschgrenze entlang, weiß aber doch zu überzeugen. An einer Sache haben die Herren diesmal aber auf keinen Fall gespart: Eingängigkeit. Ob es „Eine Landjugend“ oder „Da Leiden, Hier Leiden“ ist, oder doch das, in letzter Minute komplett überzeugende „Heute ist der erste Tag an dem ich mich offiziell Alt fühle – sie alle sind so eingängig, so schnittig, wie selten etwas von Jupiter Jones zuvor. Aushängeschild dafür ist wohl die Single „Das Jahr in dem ich schlief“, in der sich sogar Oliver Rohrbeck, Sprecher von Justus Jonas, die Ehre gibt. Nur einer von Drei Gästen. Darunter Schauspielerin Jana Pallaskebeim schönen „Nordpol/Südpol“ oder auch Ingo Donot von den Donots beim experimentierfreudigen „Du und Jörg Haider“.

„Holiday in Catatonia“ pendelt gekonnt zwischen der Härte von „Raum um Raum“ und den poppigen Hits von „Tapete“, hat jedoch seinen ganz eigenen Stil gefunden und weiß damit auch zu überzeugen. Jetzt muss nur der Rest der Welt das mal kapieren.

Tracklist:

1. Das zu wissen
2. Das Jahr in dem ich schlief
3. Was anders war
4. Eine Landjugend
5. Nordpol/Südpol
6. Er lässt doch immer alles fallen
7. Du und Jörg Haider
8. Da Leiden, hier Leiden
9. Wer Winkt hier eigentlich wem
10. Heute ist der erste Tag an dem ich mich offiziell Alt fühle
11. Und dann warten

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Raphael

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