Plattenkritik

Kevin Devine - Brother's Blood

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Release Date: 06.11.2009
Datum Review: 29.10.2009

Kevin Devine - Brother's Blood

 

 

KEVIN DEVINE pendelt auf Album Nummer Fünf zwischen den BEATLES und seinen Homies von BRAND NEW. Das musikalische Ziel?

An KEVIN DEVINE ein Beispiel festzumachen, um die Welt als Schlechte darzustellen ist ein leichtes. Immerhin tourt dieser Sympath seit jeher um die Welt, hat herzzerreißend schöne Songs im Petto und weiß halt immer zu überzeugen. Eben durch Sympathie, Zugänglichkeit und einer gewissen Portion Bierseeligkeit. Man erinnere sich doch nur an die tolle Stelle aus dem Buch "Die Schönheit der Chance" von Hilmar Bender. Wer musste nicht lachen, als beschrieben wurde wie KEVIN DEVINE stockbesoffen auf einen Tisch sprang und einen Song klimperte, bevor er wieder vom Tisch fiel? Warum dürfen solche Menschen kein Land regieren? Warum bekommen solche Menschen nicht schon allein für ihre Songs den Friedensnobelpreis? Immerhin würde einem wie KEVIN DEVINE mehr als ein "Wow" einfallen. Aber lassen wir mal diese Lobhudelei beiseite und wenden uns dem Album zu.

"Brother's Blood" ist das insgesamte fünfte Output des guten DEVINE. Nachdem seine letzten Alben über das Kölner Defiance Records veröffentlicht wurden gesellt sich KEVIN DEVINE nun zu Kollegen wie SOLEA und ABLE BAKER FOX und unterschreibt beim sympathischen Arctic Rodeo Records. Musikalisch könnte das besser kaum passen, auch wenn DEVINE auf diesem Album ein wenig schwächelt.

Wäre "Brothers Blood" eine EP, bestehend aus den ersten 5 Songs, so läge ein kleines Meisterwerk vor. "Another Bag Of Bones" klingt so schön nach BRAND NEW, dass allein dieser Track schon erwähnenswerter ist als "Daisy". So bedrohlich, so erdrückend und doch zuckersüß hörte sich gute, emotionale Musik zuletzt auf "The Devil and God Are Raging Me" an. Aber auch das nachfolgende "Hand Of God" weiß durch warme Instrumentierung und diesen herzlichen Refrain zu überzeugen, oder mehr noch: zu bezaubern. Und trotzdem: Der bittere Nachgeschmack der zweiten Albumhälfte folgt und wird bleiben. Da schwächelt er ein wenig, klingt manchmal gar hippieesk und sogar ein wenig einschläfernd, was einem zu dem Endergebnis bringt, dass "Brothers Blood" ein durchaus schönes Album ist, leider ein paar Lückenfüller und Längen hat und somit eher mittelmäßig daherkommt.

Tracklist:

All Of Everything, Erased
Carnival
Another Bag Of Bones
Hand Of God
Brothers Blood
Fever Moon
Ist only your live
Murphys Song
I Could be with everyone
Yr husband
She stayed as steam
Tomorrows just too late

Autor

Bild Autor

Raphael

Autoren Bio

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