Plattenkritik

Kingdom Of Sorrow - Behind The Blackest Tears

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Release Date: 18.06.2010
Datum Review: 19.07.2010

Kingdom Of Sorrow - Behind The Blackest Tears

 

 

Das selbstbetitelte Debüt von KINGDOM OF SORROW hatte seinerzeit (2008) extrem für Aufsehen gesorgt. Nicht zuletzt durch die Mitglieder Jamey Jasta (HATEBREED) und Kirk Windstein (CROWBAR, DOWN), die hier den Sound ihrer Bands zusammenfließen ließen und somit ein unbändiges Monster aus Rotz, Sludge, Doom und stampfenden Metal erzeugten. Die Fachpresse lobte dieses "Debüt" in den höchsten Tönen und die Erwartungshaltung an einen Nachfolger war demnach enorm hoch. Leider ist es aber immer wieder so, dass genau diese Erwartungshaltungen gar nicht oder nur zu gewissen Teilen erfüllt werden können, so auch im Falle von KINGDOM OF SORROW.

"Behind The Blackest Tears" besticht immer noch durch seinen groovenden und stampfenden Charakter. Das macht der Opener (einer, der auch wirklich als solcher betitelt werden darf) "Enlightened To Extinction" klar. Langsam aufbauend, schleichen sich hier Southern Rock Elemente ins sehr düstere, fast in Zeitlupe agierende Songgerüst ein. Es kommt aber sehr schnell Fahrt ins Spiel und der Hörer wird, ober will oder nicht, zurück ins Jahr 2008 katapultiert. Zeitgleich fällt aber auch auf, dass sich Jasta und Windstein eben auf altbewährtes verlassen und irgendwelchen Experimenten kaum Platz lassen, um sich zu entfalten. Die ganze Platte bewegt sich mehr oder minder im Midtempo, hier fühlt man sich heimisch und weiß seine Stärken auszuspielen. Geschwindigkeitstechnische Ausreißer nach oben ("Sleeping Beast") oder nach unten ("From Heroes To Dust") gibt es eher selten und genau hier liegt auch der Haken an der Platte. Es wird zu wenig Abwechslung geboten, als das man über die gesamte Spielzeit fasziniert vor den Boxen sitzt. Die Stücke sind größtenteils nach dem gleichen Prinzip gestrickt, man versucht zusammenfassend also mit Groove, fiesem Mosh und mörderischen Breakdowns auf Nummer sicher zu gehen und scheitert dabei leider so manches Mal.

Es ist ganz sicher nicht so, als hätte Langeweile mit "Behind The Blackest Tears" einen neuen Namen gefunden, dafür ist alleine die Produktion viel zu fett. Aber ein Blumentopf für ausgeklügelte und abwechslungsreiche Songstrukturen kann hier größtenteils ebenfalls nicht gewonnen werden. Mit "Salvation Denied" und "Torchlight Procession" (welcher sehr an alte Hatebreed Tage erinnert) finden sich dann aber gen Ende der Scheibe noch zwei knackige Hits, die sich gewaschen haben und den Hörer mit einem weinenden und einem lachenden Auge zurücklassen. Weinend aus dem Grunde, weil man sich einfach ein wenig mehr erhofft hat und lachend, da das Ganze dann doch nicht so schlimm und bitter ausgefallen ist, wie man es sich im Verlauf der Platte vielleicht ausgemalt hat.

Tracklist:

01. Enlightened To Extinction
02. God´s Law In The Devil´s Land
03. Monuments Of Ash
04. Behind The Blackest Tears
05. Envision The Divide
06. From Heroes To Dust
07. Along The Path To Ruin
08. With Barely A Breath
09. The Death We Owe
10. Sleeping Beast
11. Torchlight Procession
12. Salvation Denied

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Alex G.

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