Plattenkritik

Kramer & Jensen - Dabei

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Release Date: 13.04.2012
Datum Review: 12.06.2012

Kramer & Jensen - Dabei

 

 

„Ich hab’s gesehen, Ich war dabei! Seid Ihr dabei?!“ (Dabei)

KRAMER & JENSEN sind 4 Jungs, die sich nach der Qual der Wahl für ihre neue Heimat, die wunderbare Stadt Hamburg, entschieden haben und sich nun unter anderem mit der obigen Aussage, an ihrem ersten Debütalbum „Dabei“, versuchen. Alle haben sie irgendwie vorher Musik gemacht, bis sie zueinanderfanden und nun seit 2009, nach eigener Aussage, deutschsprachigen Alternative Rock mit stilsicherer Großstadtlyrik, der sich direkt an der Wahrheit orientiert, unter die Massen der Nation bringen. Dies bewiesen sie bereits auf einer Tour im Jahr 2011, die sie durch Deutschland, Österreich und die Schweiz führte.

Musikalisch beeinflusst von Kollegen wie Selig oder Bosse, wollen sie kraftvolle Songs mit eindringlichen Texten schaffen, die sie auf dem neuen Album selbst als Sammelsurium bezeichnen. Eindringlich ist hierbei ein gutes Stichwort, das scheinen die Texte beziehungsweise die Refrains, nun wirklich zu sein.

Zuerst beginnt eine Vielzahl der Lieder mit einem interessant wirkenden Intro, das sich nur leider allzu schnell in eine wenig einprägsame Strophe verliert. Darauf folgen Refrains, die größtenteils melodisch gut durchdacht sind, beispielsweise in Liedern wie „Herbst in Berlin“, „In die Nacht“ und „Maschinist“. Einziges Manko sind hierbei die immer wiederkehrenden Textbestandteile des Refrains, wodurch der Texter möglicherweise versucht einen Ohrwurmfaktor, zu schaffen. Dieser scheint bei einigen Liedern auch gut zu funktionieren und so kann dadurch auch so mancher Song besten Gewissens als tanzbar abgestempelt werden, allerdings ist beispielsweise bei dem Lied „Dabei“ eine leichte Übertreibung zu verspüren, bei dem wohl schon so mancher Hörer sein Radio mit den Worten: „Ja zum Teufel, ich bin dabei!“, angebrüllt hat.

Alles in allem wäre der Band zu raten, sich möglicherweise nicht nur auf den Refrains der einzelnen Lieder auszuruhen, sondern auch an den meist leider nicht sehr lange im Ohr verbleibenden Strophen zu arbeiten. Dies ist im Übrigen ein oft zu beobachtendes Phänomen, nicht nur mit Blick auf diese vier Musiker, sondern auch auf so manchen alten Hasen des Showgeschäfts, die meinen sich auf ihren Erfolgen ausruhen zu können, aber so läuft das nun mal nicht. Trotz alle dem ist eine deutliche Steigerung vom ersten bis zum letzten Song der Platte zu vernehmen und Potenzial definitiv erkennbar, weshalb ich sie besten Gewissens denjenigen empfehlen kann, die den weiteren Werdegang einer noch jungen deutschen Alternative Rockband verfolgen wollen.

Und zum Schluss noch ein letztes Mal: Und? Seid Ihr dabei?!



Tracklist:
1. Dabei
2. Heimat Bleibt Leer
3. Herbst In Berlin
4. In Die Nacht (Akustisch)
5. Maschinist
6. Herbst In Berlin (Orchester Remix)

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Maja

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Jede Art zu Schreiben ist erlaubt, nur nicht die Langweilige. Voltaire