Plattenkritik

Kultur Shock - Integration

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Release Date: 18.09.2009
Datum Review: 18.08.2009

Kultur Shock - Integration

 

 

Manche Platten macht man an, und denkt schon ab dem ersten Ton: „Nee, das kann doch jetzt nicht sein, oder?“ Immer noch Optimistisch hört man weiter, hofft noch auf einen Witz, ein Intro, welches den Hörer nur auf den Arm nehmen will – doch nein, Kultur Shock ziehen das Programm bis zum bitteren Ende durch. Die Betonung liegt dabei jedoch auf bitter, denn gerade für mich waren und sind Kultur Shock eine Sache, mit der ich schlichtweg und einfach überfordert bin. Tatsächlich sieht das der Rest der Welt aber irgendwie anders: Von Metal.de über OX bis hin zu Kerrang oder Metal Hammer feiert die Fachpresse den als Spagat zwischen Weltmusik und Punk bezeichneten Stilmix, und selbst renommierte Interpreten wie System Of A Down oder Faith No More solidarisieren sich mit sowas. Und ich? Ich bin überfordert. Immer noch.

Passende rezensierte da die Blueprint-Fanzine: „Bei solch extremen Sound bleibt einem sowieso nichts anderes übrig als lieben oder hassen.“ Für was entscheide ich mich? Erstmal zur Musik: Weltmusik trifft Punk (sagt zumindest das Label), Humpa-Typen mit Gitarre auf nen Haufen Immigranten aus allen Ecken der Welt mit Instrumenten von dessen Existenz ich bis jetzt nur etwas am Rande mitbekommen habe (sage ich). Das klingt dann am Ende ein wenig wie GOGOL BORDELLO, aber auch KORPIKLAANI – nur mit weniger Metal im Blut.

Zuerst die Komplimente: Energisch, ja das sind sie, teilweise sogar ganz dillingeresk verrückt. Songs schreiben können sie auch, wenn man sich irgendwann dann auch selbst zur Objektivität hinreißen lassen kann, und ja, es gibt sie, diese einprägenden Stellen. Zudem hat man sich wirklich bemüht, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen und liefern einen Stilmix ab, der durchaus eine Identität rechtfertigt. Nur für wem?

Also noch mal: hassen oder Lieben? Ich entscheide mich für Ersteres. Denn auch, wenn ich nach längerer Beschäftigung mit der Musik schon einen Wert in ihr erkennen kann, so geht sie mir – so leid es mir tut – einfach völlig auf den Sack. Ob nun der an den Nerven grindende Sänger oder der grobe Hauch von Mittelalter; das ist einfach nicht meine Schiene. Wer sich mit sowas solidarisieren kann der soll es tun, und ich bin mir sicher, nein ich weiß ja auch, dass sowas seine Abnehmer findet – der dicke Promobrief mit all den namhaften Fans und Pressestimmen ist ja sicherlich nicht aus der Luft gegriffen. So kann ich nur folgendes Fazit geben: Selber reinhören, selber ein Bild machen. Hier über vorhandene/nicht vorhandene Qualität zu urteilen, dazu bin ich in diesem Fall einfach der völlig falsche Mann.

1. King
2. Build A Wall
3. Guerilla
4. Balcchanalia
5. Country Mohammed
6. Holy Day
7. Rose
8. Lazy
9. Agribusiness
10. Gore Gore
11. Words

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Olivier H.

Autoren Bio

"They said, Do you believe in life after death? I said I believe in life after birth" - Cursed