Plattenkritik

LONG DISTANCE CALLING - Trips

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 29.04.2016
Datum Review: 14.05.2016
Format: CD

Tracklist

 

1. Getaway
2. Reconnect
3. Rewind
4. Trauma
5. Lines
6. Presence
7. Momentum
8. Plans
9. Flux

Band Mitglieder

 

Dave-git
Flo-git
Janosch-drum
Jan-bass

LONG DISTANCE CALLING - Trips

 

 

Ein neues LONG DISTANCE CALLING Album bedeutet sich auf eine Reise zu begeben ohne genau zu wissen wohin die Reise führen wird. Zurück in die Zukunft oder nach vorne in Richtung Vergangenheit. Passenderweise heisst das neue Album „Trips“. Martin Fischer macht die Reise nur noch am Keyboard mit, dafür ist nun der Norweger Petter Carlsen als Sänger noch mit an Board.

 

Der Opener „Getaway“ beginnt sehr Synthie- bzw. Keyboardlastig, atmosphärisch in den 80er Jahren gelegen, die Gitarren stark im Hintergrund, sehr sehr poppig. Ein Fingerzeig für das Album oder nur einer von vielen Facetten, welche das eingespielte Stamm-Quartett spielerisch beherrscht? Im nächsten Song „Reconnect“ übernehmen die Gitarren und das Schlagzeug die Führung und Petter Carlsen's Stimme fügt sich das erste Mal in den Sound. Angenehm und wie ein passendes Puzzleteil, das zwar nicht zwingend gefehlt hat, aber dennoch sinnig und stimmig ist. „Reconnect“ ist ein guter Rocksong, in welchem der typische LONG DISTANCE CALLING Groove angedeutet wird, aber noch nicht gänzlich von der Leine gelassen wird. „Rewind“ drosselt das aufgenommene Tempo auf ein Mindestmaß und Piano Klänge gepaart mit bedrückt klingenden Vocals bringen den Song ganz langsam auf Touren, die Intensität nimmt mit dem Einsatz der restlichen Band naturgemäß zu, steigert sich zunehmend, wobei die Steigerung sich in erster Linie auf die melancholische Stimmung bezieht. „Trauma“ groovt von Beginn an, Gitarren geben den Ton an, nehmen sich wieder zurück, um sich kurz darauf erneut im Groove zu verlieren, während sich das Schlagzeug aus dem Hintergrung langsam aber deutlich dynamisch noch vorne traut.

 

LONG DISTANCE CALLING im Jahre 2016 sind weiterhin eine aussergewöhnliche Band, die mittlerweile, auch durch das erneute Zurückgreifen auf einen Sänger, vielleicht etwas gewöhnlicher geworden ist und man schwimmt nicht mehr ganz so abseits des Stroms wie das früher mal der Fall war. Aber das ist meckern auf hohem Niveau. Liebhaber von solider und abwechslungsreicher Rockmusik sollten „Trips“ definitiv mal auschecken.

Autor

Bild Autor

Felix M.

Autoren Bio

ruhiger, bodenständiger Zeitgenosse