Plattenkritik

La Stampa - Pictures Never Stop

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Info

Release Date: 19.02.2010
Datum Review: 18.02.2010

La Stampa - Pictures Never Stop

 

 

Maurice Hillen und sein Schaffenskollektiv sind schon einer Einleitung nötig. Hillen, Sänger bei DIE TÜREN unterhält mit „staatsakt“ ein kleines, dafür aber feines und verdammt geschmacksicheres Label, welches unter anderem die Indiewunder JA, PANIK und MEDIENGRUPPE TELEKOMMANDER beinhaltet. Mit LA STAMPA kommt nun das erste Release für 2010 auf den Markt und jenes verzückt mit einem Hamburger Allerlei.

So wurde es aufgenommen in den Cloudshill Studios in Hamburg, die dem Produzenten Thies Mynther gehören. Mynther? Hat man den Namen nicht schon einmal irgendwo vernommen? Stimmt genau! Mynther ist in Bands wie SUPERPUNK, DAS BIERBEBEN und natürlich dem TOCOTRONIC Nebenprojekt PHANTOM/GHOST tätig. Daneben produziert er diverse Musikbeiträge für Filme und spielt gelegentlich bei erwähnten TOCOTRONIC Keyboard. Was ihn aber noch interessanter macht: Er ist Schriftsteller und Raumgestalter. So richtete er diverse Tonstudios ein und schrieb mit „Torsten Hubertus Clein“ einen oft kritisierten Roman um seine Drogenvergangenheit. Dieser Kerl hat jetzt also „Pictures Never Stop“, das Debütalbum von LA STAMPA aufgenommen.

Hört man natürlich nicht, der Mann ist ja kein TIMBALAND. Vielmehr hört man den üblichen Einfluss der berühmt, berücksichtigten Hamburger Schule heraus. Zwar erinnert „Pictures Never Stop“ mit seinen Bass-Linien und den penetranten Keyboards eher an eine alte Post-Punk Platte, aber textlich kann man die Heimat nicht ganz abstreiten. Und zwischen diesen Einflüssen findet man dann ein buntes Allerlei. 60ies Soul Keyboards, deutschsprachige Songs, englischsprachige Songs, gelangweilter Gesang, angestrengt tolle Melodien und im Endeffekt ein nettes Popalbum für all jene, die sich bei den zeitgenössischen Bands dieser Art langweilen. Irgendwas Altertümliches haben LA STAMPA nämlich allemal. Ein wenig wie alte STERNE, eben nur mit einem gewissen Touch Ordnung. Nett, aber nicht das, was man nach BONAPARTE und dem hervorragenden JA, PANIK Album von staatsakt erwartet hätte.

Tracklist:

1. Information Man
2. You Were Imagining Things
3. Dare To Be Loved
4. Fred, So Einfach ist es nicht
5. The Lady Gets Around
6. Cronenberg
7. Für Den Moment
8. Jealousy
9. Beautiful Person
10. Tall Order
11. Es Geht Weiter

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Raphael

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