Plattenkritik

Landmine Marathon - Sovereign Descent

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Release Date: 19.04.2010
Datum Review: 31.03.2010

Landmine Marathon - Sovereign Descent

 

 

"Sovereign Descent" beginnt wie BOLT THROWERs "Cenotaph", die Lautstärke wird bei "Exist" peu à peu höher gedreht und langsam aber sicher verursacht das sich immer wiederholende Riff Angst und Beklemmung. Dann erlöst uns Sängerin Grace Perry von der Panzerstrategie und lässt neben Groove und Blast ihr abgrundtief hässliches Krächz-Organ erblühen. Herrlicher Einstand! Die Produktion (vor allem das wohlig warme Becken) ist zurück bis in die Roadrunner/Earache Ära gerichtet, als noch blind den beiden Labeln in Bezug auf Qualität vertraut werden konnte. Das dritte (und erste für Prosthetic Records, wenn das Re-Release von "Rusted Eyes Awake" abgezogen wird) Album von LANDMINE MARATHON zeigt das Quintett aus Phoenix in gewohnt guter Form. So ist "Sovereign Descent" voll von Death Metal und Grindcore, durchgängig brutal und traditionell in der Weise, dass die Heroen der Inspiration für diesen Sound sofort ausgemacht werden können. Durch das fiese Organ der Schreihälsin bekommt "Sovereign Descent" darüber hinaus eine eigene Note, ohne somit als Kopie durchzugehen. Auch haben sich die Gitarristen diesmal ein wenig mehr als in der Vergangenheit einfallen lassen, um auf sich aufmerksam zu machen. LANDMINE MARATHON haben zudem neun vordergründig ähnlich arrangierte Tracks zusammengestellt, die aber von Durchgang zu Durchgang ihre speziellen Seiten aufklappen und sich nach und nach stärker voneinander abgrenzen. Die große Stärke der Band ist jedoch nach wie vor, Erinnerungen an eine Zeit wach werden zu lassen, wo zum Frühstück noch kleine Kinder gefressen wurden. So erstrahlen neben der Wuchtigkeit BOLT THROWERs auch die zermalmende Kraft ASPHYXs und der Abgeh Crust von CARCASS oder NAPALM DEATH. Alles in allem schaffen es LANDMINE MARATHON, mit "Sovereign Descent" tief im (Dan) Sea(grave) der Vergangenheit mit Blick zum Ufer der Gegenwart zu stehen.

Tracklist:
01. Exist
02. Shadows Fed to Tyrants
03. Foul Revolt
04. Cruel Policy
05. Justify the Suffering
06. Steadfast Hate
07. Chained by the Same Fate
08. Flood the Earth
09. Rise with the Tide

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Clement

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Ich fühle mich zu alt