Plattenkritik

Leons Massacre - Turning Point

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Info

Release Date: 07.12.2012
Datum Review: 18.10.2012

Leons Massacre - Turning Point

 

 

Mit dem neuen Album „Turning Point“ von LEONS MASSACRE kam auch eine aktuelle Bio der Band. Zu einem ersten Kopfschütteln kam es, als ich las, dass die Bandmitglieder alle als fiktive Nachnamen „Massacre“ angaben. So viel schon mal dazu. Der Satz, „mit Sicherheit eine der schrägsten Kombos, die Europa zu bieten hat“ und das Promofoto, das die grade erwähnte Schrägheit unterstreichen sollte, rundeten den ersten Eindruck ab. Nun gut. Ich machte mich ans erste Hören und leider Gottes änderte sich an dem ersten Eindruck nicht viel.

Das zweite Album des Quintetts aus Österreich hat mich auf ganzer Linie enttäuscht. Zuerst die positiven Seiten, die gab es nämlich auch. Das Album ist wirklich unglaublich fett produziert, der Sound ist wirklich erste Sahne. Weiterhin haben die Jungs einiges drauf, wenn es um die Instrumente geht. Die Riffs sind geil, eingängig und kommen derweilen sehr cool vertrackt daher, so dass es mich dann und wann an ARSONISTS GET ALL THE GIRLS erinnerte. Auch MJ, so der Name des Drummers, holt so einiges aus seinen Drums raus.

Doch nun zu den Baustellen und die müssten beim besten Willen nicht sein. Alex schafft es eine geniale Symbiose von Growls, Screams und Shouts hinzulegen, aber jedesmal wenn die Clean Vocals einsetzten, dachte ich nur: Warum zum Teufel?! Die Clean Vocals, haben es jedesmal geschafft, den jeweiligen Song zu versauen. Besonders bei „A Fallen Prophet“, der unverschämt catchy daher kommt, bis...ja bis die Clean Vocals einsetzen. Und wer kam auf die Idee, Rap-Passagen einzubauen? Die kommen immer im selben Schema, leiser Sprechgesang baut sich auf und zack setzen die Screams ein. An diesen Stellen ganz nett, aber z.B. beim Song „Blackout“ ist das ganze nur peinlich. Es klingt platt und lächerlich. Von den Lyrics mal ganz abgesehen, die ohnehin nicht das Gelbe vom Ei sind, sind die Rap-Passagen auf dem ganzen Album nur zum abgewöhnen.

Ich dachte, schlimmer kann es nicht mehr werden, doch dann kam mit dem letzten Track noch ein Dubstep-Remix des Songs „Gunfire“ daher, das war nun die sprichwörtliche Kirsche auf dem Sahnehäubchen (in diesem Fall aber ganz und gar nicht positiv gemeint). Das Plattenlabel, mag es zwar in „innovativen Finessen“ verpacken, ich denke aber ganz realistisch, dass die Jungs nicht wissen, wo sie hinwollen und was für Musik dabei eingentlich rauskommen soll. Denn „Turning Point“, ist ein klassischer Fall von zu viel gewollt und letztlich nichts gerissen. Und das ist verdammt schade, denn das Potenzial ist da. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal.

Tracklist:
1. Intro
2. Salvation Or Illusion
3. Scene Of The Massacre
4. Phantom Black
5. Sorry
6. Gunfire
7. A Fallen Prophet
8. Rebirth
9. Chasing Dreams
10. Turning Point
11. Blackout
12. Gunfire Remix

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Jonas

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