Plattenkritik

Loudblast - Frozen Moments Between Life and Death

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Release Date: 18.04.2011
Datum Review: 20.05.2011

Loudblast - Frozen Moments Between Life and Death

 

 

Im ZUUL FX Interview kann nachgelesen werden, dass das aktuelle Power Trio GOJIRA, DAGOBA und ZUUL FX mit LOUDBLAST erweitert wurde. Denn die einst zusammen mit MASSACRA und MERCYLESS (auf Encyclopaedia Metallum steht etwas von Reunion!!!) bekannteste französische Extremmetal Band war lange Jahre in der Versenkung verschwunden und legt nun mit einem neuen Album endlich nach.

Und wie wichtig LOUDBLAST nach wie vor sind zeigt „Frozen Moments Between Life And Death“ (warum nur dieses kitschige, viel zu überfrachtete Coverartwork?) gleich zu Beginn mit dem Titeltrack, denn anstatt auf einen Death/Thrash-Hype aufzuspringen kreieren die Franzosen nach wie vor ihren eigenen Sound. Insgesamt sind sie viel dunkler und trauriger geworden als in der Vergangenheit, fast könnte das Werk als Wegweiser weg vom Death und hin zum Dark Metal interpretiert werden. Ab und zu schleicht sich noch eine Geschwindigkeitsentladung in Form eines Knüppelparts ein, aber das Gros der Tracks bewegt sich beharrlich im stampfenden Midtempo und entfaltet nach einigen Durchläufen einige magische Momente. Hervorzuheben dabei, dass LOUDBLAST versuchen, immer wieder mit progressiven Ansätzen in verschiedene Richtungen auszuscheren und nicht immer den geraden Weg gehen. Für den Sound verantwortlich war das Abyss Studio und federführend Produzentenguru Tägtgren, der dem Ganzen einen wunderbar unklinischen, dennoch fetten Klangkörper verpasste. Vor allem die Stimme wurde fantastisch produziert, Sänger/Gitarrist Stéphane Buriez hört sich mit seiner rauen, tiefen Stimme Angst einflößend an und verzichtet weitestgehend auf Growls, strahlt aber dennoch eine beklemmende Brutalität aus.

Wenn dem neuen Werk ein Vorwurf gemacht werden kann dann der, dass wenig auf Abwechslung gesetzt wurde. Auf der anderen Seite setzt das Quartett auf unterschwellige Melodik und kann nahezu in jedem Track mit einer feinfühligen Gitarrenarbeit überzeugen. Das größte Plus dieses Albums ist aber die Tatsache, dass es zum Erschließen einige Runden braucht, dann aber immer wieder Spannung aufbauen kann (diesbezüglich unbedingt einmal den instrumentalen Volltreffer "To Bury An Empire" antesten!). Auch ist „Frozen Moments Between Life And Death“ ein frisches Werk, dass weder angestaubt noch angebiedert klingt.

LOODBLAST haben nach 25 Jahren Bandbestehens gezeigt, dass eine Wiederauferstehung durchaus gerechtfertigt sein kann und nicht nur dadurch bedingt ist, von der Vergangenheit zehren zu wollen.

Tracklist:
1. Frozen Moments Between Life and Death
2. Neverending Blast
3. Emptiness Crushes My Soul
4. Cold Blooded Kind
5. Towards Oneness
6. Nosce Te Ipsum
7. The Bitter Seed
8. Hazardous Magic
9. To Bury An Empire

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Clement

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Ich fühle mich zu alt