Plattenkritik

Lucifer Was - The Crown Of Creation

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Release Date: 24.09.2010
Datum Review: 13.11.2010

Lucifer Was - The Crown Of Creation

 

 

LUCIFER WAS „The Crown Of Creation“. Für Anhänger von John Miltons Roman „Paradise Lost“ eine logische Schlussfolgerung, für die Progressive Rock Bands aus Schweden, die mit der Verbindung des Bandnamens und des Albumtitels spielen, wohl auch. Das vorliegende fünfte Album der bereits - mit Unterbrechungen - seit 1969 (!) existierenden Gruppe, zeigt dem Reviewer aber zu allererst einmal auf, warum für solch eine Art von Musik das Promomaterial unzureichend ist. Es handelt sich bei „The Crown Of Creation“ augenscheinlich um ein Konzeptalbum, das ist in zwei Phasen unterteilt ist, um die Geschichte der Menschheit und deren existentiellen Fragen – mehr kann man aber von hier aus nicht sagen, weil das Booklet mit Texten und Erklärungen nicht vorliegt, was in diesem Fall schwer wiegt.
Kommen wir zur Musik. Hier fahren LUCIFER WAS neben der klassischen Rock Besetzung auch mit allen klassischen 70er-Jahre Prog-Rock Instrumenten, wie Flöten, Mellotron und Hammond Orgeln, auf, ohne dabei auf irgendeine Weise altbackend zu klingen. Man fühlt sich in den rockigen Momenten sehr oft an Bands wie KANSAS, JETHRO TULL oder frühe GENESIS erinnert. Ergänzt und untermalt von einem Kammerorchester aus Kristiansand bekommt das Ganze einen sehr opernhaften Anstrich und erinnert eher weniger an ein „normales“ Rock Album. Hier befindet sich auch das große Problem von „The Crown Of Creation“ - es ist mit so vielen Facetten versehen, ist überladen und erschließt sich auch nach mehrmaligem Hören nicht komplett. Auf den 45 Minuten des Albums befinden sich so viele unterschiedliche Elemente, dass es dem Hörer einfach schier unmöglich gemacht wird bis zum Ende die Konzentration am oberen Limit zu halten und dem Geschehen zu folgen. Dies ist sehr schade, denn es steckt viel Potential und auch viele spannende Momente in „The Crown Of Creation“, die, wenn man das Album etwas gestrafft hätte, wohl besser zur Geltung gekommen wären.
So bleibt ein hochambitioniertes Werk, welches zwar kompositorisch alle Register zieht, dabei den Zuhörer aber ziemlich oft auf der Strecke lässt.

01:Wonder
02:Three Hammers
03:Unformed And Void
04:By A White Lace
05:Beggar's Bowl
06:Rising Sun
07:Try Me
08:The Crown Of Creation
09:Moments
10:Bethanian Theme
11:Burning Beautiful Flowers
12:Cabris Sans Cornes
13:When The Phoenix Flies Away
14:Into The Blue
15:Three Hammers Plus

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Manuel

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Ich schreibe Artikel. Manchmal schlecht, manchmal gut, immer über seltsame Musik.