Plattenkritik

MOOSE BLOOD - Blush

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Info

Release Date: 05.08.2016
Datum Review: 23.08.2016
Format: CD Vinyl Digital

Tracklist

 

1. Pastel
2. Honey
3. Knuckles
4. Sulk
5. Glow
6. Cheek
7. Sway
8. Shimmer
9. Spring
10. Freckle

Band Mitglieder

 

Eddy Brewerton – Gesang, Gitarre
Mark Osbourne – Gitarre
Kyle Todd – Bass
Glenn Harvey – Schlagzeug

MOOSE BLOOD - Blush

 

 

Der Nachfolger vom Debüt hat es nie einfach. Und ganz ehrlich: „I’ll Keep You In Mind, From Time To Time“ von MOOSE BLOOD war schon ziemlich gut. Der Titel alleine ruft eine Gefühlslage hervor, die Tränen in die Augen steigen lässt. Das ist nun bei „Blush“ eher nicht der Fall. 

In zarten Pastelltönen kommt das Cover daher. Die Verpackung verspricht den Blick durch eine rosarote Brille. Dass man sich von Äußerlichkeiten nicht blenden lassen soll, beweisen dann aber die zehn Songs. Auf „Blush“ geht es weniger um die Themen, die Sänger Eddy im Wechsel so schön schmutzig und sanft die Texte interpretieren lassen. Viel zu komplex, undurchsichtig und zusammenhangslos sind die Geschichten, um die es geht. Das macht aber nichts. Das Zusammenspiel von Gitarre, Bass und Schlagzeug verschafft jedem Lied eine so einmalige Stimmung, dass man sie am liebsten materialisieren möchte. Damit man sich davon begießen lassen kann, wie von einem kühlen Sommerregen oder sich damit einwickeln kann, wie in eine kuschelige Winterdecke. Nicht das „Was“ bestimmt die Platte, sondern das „Wie“. Klar, irgendwie hat alles mit der Liebe und Beziehungen zu tun, vorzugweise im negativen Sinne. In „Sulk“ sticht das Schlagzeug besonders hervor, es scheint schon fast eine eigene Geschichte zu erzählen. Das Gleiche gilt für die Gitarre bei „Glow“. Alle Lieder sind dermaßen ausdrucksstark, dass man Angst haben muss, sie hinterlassen Druckstellen im Seelenleben. Lied Nummer sieben, „Sway“, ist dabei ganz vorne mit dabei. Auch „Spring“ geht direkt ins Mark wie die Strahlen eines Röntgengeräts: Schmerzlos, aber wirkungsvoll. Es gehört mit „Shimmer“ zu den ruhigsten und emotionalsten Liedern des Albums. Zum Schluss folgt mit „Freckle“ noch ein musikalischer Hammer. „Blush“ drückt Gefühlswelten aus, die von Konfusion und Resignation, Verzweiflung und Unverständnis bestimmt sind. Damit kann es einem eben doch die Tränen in die Augen steigen lassen – auf den zweiten Blick.  

Autor

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Katharina

Autoren Bio

Anglistin, freie Journalistin, Uni-Angestellte...kurz gesagt lesen, schreiben, reisen