Plattenkritik

Mantric - The Descent

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Release Date: 30.04.2010
Datum Review: 01.05.2010

Mantric - The Descent

 

 

WAS TRYPTIKON für CELTIC FROST zuletzt war, ist nun MANTRIC für EXTOL: Die „neue“ Band, die eigentlich die alte ist. Jaja, offiziell sind EXTOL nicht auf Eis gelegt. Doch spricht es nicht eine deutliche Sprache wenn ganze drei Ex-EXTOLs sich daran machen, stilistisch da anzuknüpfen, wo EXTOL aufgehört haben?

Doch EXTOL – muss man die kennen?! Nene, nichts verpasst – zumindest nichts Erhebliches. Was nicht heißen soll dass sie nicht einer Beschäftigung wert waren, schließlich bot man abseits des Christen-Images soliden Progressive Metal. Und MANTRIC? Ebenfalls verspielt-progressiv, ebenfalls gut – wenn auch ebenfalls nichts Außergewöhnliches. Wobei: Das klingt härter als es soll, liefert „The Descent“ doch ein durchaus aufregendes und hörenswertes Songwriting, welches gerade mit der Zeit ordentlich an Fahrt aufnimmt.

Schön auch, dass MANTRIC diesen wirklich nur plumpen und groben Begriff „Progressive Metal“ ihr Eigen nennen dürfen, denn stilistisch zitiert man ansonsten zahlreich. Gleichzeitig spielen MANTRIC keine Hommage an längst vergangene Art-Rock-Eskapaden, sondern bleiben stets prägnant und einer gewissen Linie folgend, bewahren Profil. Es überrascht daher, wenn Songs, die durchschnittlich bloß eine Spielzeit von 4 Minuten betragen es schaffen, dennoch derartig ausschweifend und erlebnisreich zu klingen. MANTRIC sind halt eher die modernen Progger mit Herz für den Song, nicht für den endlosen Trip – wenngleich sicherlich Geschmackssache ist welcher der beiden Alternativen nun die bessere ist. Abseits dieser Frage ist „The Descent“ jedoch eine durchaus saubere Sache geworden, welche zwar sicher nichts „Erhebliches“ im Sinne von „essenziell“ ist, durchaus aber eben „einer Beschäftigung wert“ ist. Alles beim alten also.

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Olivier H.

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"They said, Do you believe in life after death? I said I believe in life after birth" - Cursed